Das Rennwochenende von Suzuka stellt für Toro Rosso den Beginn einer neuen Ära dar. Am Freitag wird Max Verstappen, der drei Tage zuvor seinen 17. Geburtstag feiert, zum ersten Mal im Rahmen eines Trainings im Formel-1-Boliden sitzen. Der Niederländer bekam von der FIA die notwendige Superlizenz ausgestellt und wird in der ersten Session den STR9 von Jean-Eric Vergne übernehmen. Verstappen avanciert damit zum jüngsten Piloten der Geschichte, der je an einer offiziellen Session teilnahm.

Verstappen freut sich auf sein Debüt, Foto: Sutton
Verstappen freut sich auf sein Debüt, Foto: Sutton

"Ich freue mich sehr darauf, zum ersten Mal an einem Freien Training teilzunehmen", sagt der Niederländer. "Das ist eine gute Vorbereitung für das nächste Jahr, selbst wenn ich es mir vor ein paar Monaten nicht hätte vorstellen können. Bereits jetzt an einem Freien Training teilzunehmen, ist ein Traum, der wahr wird." Der Teenager fuhr zwar noch nie auf dem Kurs von Suzuka, immerhin bestritt er aber schon auf der angrenzenden Kart-Strecke Rennen.

"Für mich wird es eine sehr wertvolle Erfahrung sein, Zeit im Auto zu verbringen und mich an das Arbeiten mit dem Team zu gewöhnen, um mich auf nächstes Jahr vorzubereiten", ist Verstappen überzeugt. "Ich werde nicht antreten, um irgendwelche Rekorde zu brechen, ich möchte einfach nur Erfahrungen sammeln." Um sich einzuschießen, drehte Verstappen einige Runden im Simulator und kam zum Schluss: "Mein erster Eindruck ist, dass es keine einfache Strecke ist und es schwierig scheint, die Kombination in den Esses richtig hinzubekommen. Ich habe eineinhalb Stunden und werde versuchen, für mich und das Team einen guten Job zu machen."

Kvyat zum ersten Mal in Japan

Doch nicht nur Verstappen betritt in Suzuka Neuland, selbiges gilt auch für Stammpilot Daniil Kvyat, der noch nie zuvor in Japan war. "Was ich von anderen Fahren gehört habe, ist, dass die Strecke sehr aufregend ist, deshalb freue ich mich darauf, sie selbst zu entdecken", so der Russe. "Es gibt viele schnelle Kurven, die mir am besten gefallen, somit wird es hoffentlich ein gutes Rennwochenende für mich."

Teamkollege Jean-Eric Vergne hofft, den Schwung aus Singapur, wo er Sechster wurde, mitnehmen zu können. "Suzuka ist eine der besten Strecken im Kalender", freut sich der Franzose auf den Abstecher nach Fernost. "Ich erwarte nicht, dass die diesjährigen neuen technischen Regeln viel Anpassung erfordern werden. Ich bin mir aber nicht sicher, wie die Strecke unserem Auto liegt. Mit weniger Downforce in diesem Jahr könnte die 130R vielleicht herausfordernder sein, als in der Vergangenheit."

Toro Rosso: Suzuka Bilanz

Toro Rosso in Suzuka: Suzuka war für Toro Rosso bislang kein sonderlich guter Boden. Mehr als zwei zehnte Ränge durch Daniel Ricciardo und Sebastien Buemi sprangen für die Red-Bull-Nachwuchsmannschaft noch nicht heraus.

Jean-Eric Vergne in Suzuka: Für den Franzosen stehen die Plätze zwölf und 13 zu Buche, womit er noch auf Zählbares wartet.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Suzuka sollte wie Singapur eine Strecke sein, die Toro Rosso entgegenkommt. Wie Red Bull verfügt auch Toro Rosso über gute eine Aerodynamik, was auf der kurvigen Strecke ein wichtiger Faktor ist, während der Motor keine ganz so entscheidende Rolle spielt. Punkte sollten für Vergne und Kvyat deswegen im Bereich des Möglichen liegen. (Philipp Schajer)