Monza war für Lotus die Voll-Katastrophe: Pastor Maldonado landete auf Platz 14, Romain Grosjean musste sich gar mit Rang 16 zufriedengeben. Nicht ganz ohne sarkastischen Unterton sagte der Franzose, er hätte Lotus an diesem Wochenende nicht vor Marussia erwartet - ein Erfolg also. Die Strecke im Königlichen Park hat die Schwächen des E22 schonungslos aufgedeckt.

Die Strecke in Singapur ist das Gegenteil von Monza: Langsam und winklig. "Pastor und Romain werden gegenüber Monza ein stärkeres Paket haben, darum bin ich mir sicher, dass sie die Chance ergreifen und das meiste herausholen werden", gibt sich Lotus Teamchef Federico Gastaldi optimistisch.

Helfen sollen dabei neue Aerodynamik-Teile und auch Verbesserungen bei mechanischen Komponenten. Wunder erwartet Maldonado aber nicht. "Singapur sollte uns besser liegen und zu Monza ein Schritt nach vorne sein. Zu diesem Zeitpunkt der Saison darf man sich keine großen Sprünge mehr erwarten."

Einen großen Sprung beim Auto muss Lotus aber auch nicht unbedingt machen, wie Grosjean meint, denn den großen Sprung macht die Streckencharakteristik. "Das letzte Wochenende war schwierig für uns, weil die Charakteristik der Strecke in Monza wie eine Strafe für uns war. In Singapur wird der Abtrieb nicht so sehr für den Speed auf der Geraden beeinträchtigt, daher sollten wir weiter vorne kämpfen können. Wir holten ein paar Punkte in Monaco, daher hoffe ich, dass wir auf diesem Straßenkurs etwas Ähnliches erreichen können."

Lotus: Singapur Bilanz

Lotus in Singapur: Für Vorgängerteam Renault fuhr Fernando Alonso 2008 einen Sieg ein, der jedoch von der Crash-Gate-Affäre überschattet wurde. Teamchef Flavio Briatore hatte Nelson Piquet Junior angewiesen, in die Mauern zu krachen, um das Safety Car auf die Strecke zu rufen, was seinem spanischen Teamkollegen in die Karten spielte, da er im Gegensatz zur Konkurrenz bereits getankt hatte. Unter dem Namen Lotus stellt Kimi Räikkönens dritter Platz aus dem Vorjahr die Bestleistung der Truppe aus Enstone dar.

Romain Grosjean in Singapur: Der Franzose schied 2009 aufgrund eines Bremsdefekt aus und erzielte in 2012 den siebten Rang. Im Vorjahr sah Grosjean wegen eines Motorschadens nicht das Ziel.

Pastor Maldonado in Singapur: Dem Venezolaner gelangen beim Nachtrennen noch keine Punkte. Sowohl 2011 als auch in der Vorsaison wurde Maldonado Elfter, 2012 machte ihm ein Hydraulikdefekt einen Strich durch die Rechnung.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: In Singapur werden die Karten - abgesehen von der Spitze des Feldes - neu gemischt. Zum ersten Mal zeigen die Teams ihre richtigen Weiterentwicklungen nach der Sommerpause, denn Spa und Monza waren atypische Strecken. Kann Lotus aber in Singapur den Kopf nicht aus der Schlinge ziehen, sieht es düster für den Rest der Saison aus. Besser als in Monza wird es aber wohl laufen... (Christian Menath)