In der Formel-1-Saison 2014 gibt es in Sachen Weltmeisterschaft eigentlich nur eine Frage: Wird Nico Rosberg oder Lewis Hamilton Weltmeister? Die beiden Mercedes-Piloten liegen mit 190 respektive 176 Punkten weit vor dem ersten Verfolger Daniel Ricciardo im Red Bull. Für Mercedes selbst stellt sich diese Frage aber nicht. Für den Rennstall macht es am Ende des Tages keinen Unterschied, ob ein Brite oder ein Deutscher den Titel holt, wie Dieter Zetsche, der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, erklärte.

"Wir verkaufen Autos auf der ganzen Welt. Wir sind zwar ein deutsches Team, aber es muss nicht zwingend ein deutscher Fahrer gewinnen", so Zetsche gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Damit ist klar: Teamorder wird es bei Mercedes in dieser Saison nicht geben. "Es ist für das Team nicht so wichtig, wer von den beiden Weltmeister wird. Wir haben zwei Fahrer, von denen keiner bevorzugt wird."

Hamilton oder Rosberg Weltmeister? Für die Marke Mercedes kein Unterschied, Foto: Sutton
Hamilton oder Rosberg Weltmeister? Für die Marke Mercedes kein Unterschied, Foto: Sutton

Formel 1 muss neue Wege gehen

Um einen künftigen Weltmeister und dementsprechend die Marke Mercedes richtig in die Welt verkaufen zu können, sieht Zetsche in der Formel 1 aber noch deutlich Luft nach oben. Vor allem im Bereich Digitalisierung sieht der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG noch viel ungenutztes Potenzial. Dabei macht Zetsche aber nicht alleine Bernie Ecclestone einen Vorwurf, sondern bringt Lösungsvorschläge. "In welchem Unternehmen auch immer muss und kann der Chef alles alleine tun? Ich kann mir vorstellen, dass die Vermarktung der Formel 1 in den neuen Medien von einem Profi übernommen wird", sagte Zetsche.

Der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG ist fest überzeugt, dass auch Ecclestone nichts gegen eine derartige Entwicklung der Formel 1 einzuwenden hätte. Für Zetsche geht es in einem großen Unternehmen darum, Verantwortung aufzuteilen, was er am Beispiel von Mercedes in Form eines Vertriebschefs, eines Produktionschefs, eines Nutzfahrzeugchefs oder eines Pkw-Chefs deutlich machte. "Warum soll das nicht übertragbar sein auf die Formel 1?"