Platz 17, Ausfall, Platz 13 und damit WM-Rang 17. Die Bilanz der letzten drei Rennen ist für Adrian Sutil ein Spiegelbild der kompletten bisherigen Saison. Seit der Deutsche für Sauber unterwegs ist, läuft nichts mehr rund. Daher muss er nach sieben Saisonrennen bereits sein Ziel - ursprünglich war Platz zehn in der WM anvisiert - ändern. "Ich gebe zu, dass ich das vielleicht korrigieren muss, denn im Moment sieht es nicht so aus", gab Sutil am Red Bull Ring zu.

Die WM-Wertung aus Sicht der Konstrukteure entspricht aber auch nicht den Wünschen von Sauber, schließlich findet sich das Team seit Monaco hinter Marussia wieder. Für Sutil zeigt dies die problematische Gesamtsituation deutlich auf. "Es ist egal, hinter welchem Team man liegt - ob Marussia oder vielleicht Caterham. Man muss jedes Team erst nehmen", erklärte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Wichtig ist, aus den gegebenen Möglichkeiten das Maximum herauszuholen und das fällt uns gerade ein bisschen schwer."

Adrian Sutil kann trotzdem noch lachen, Foto: Sutton
Adrian Sutil kann trotzdem noch lachen, Foto: Sutton

Entscheidung nie bereut

Ganz anders sieht es hingegen bei seinem ehemaligen Team Force India aus. Das Team liegt mit nur zehn Punkten Rückstand auf Ferrari auf WM-Rang vier. Sutils Nachfolger Sergio Perez feierte sogar bereits einen Podiumsplatz. Dennoch gibt es für Sutil nicht den Blick zurück. Nach so vielen Jahren bei Force India hätte er eine Veränderung gebraucht und diese bei Sauber gefunden. "Dieses Kapitel ist für mich abgeschlossen und ich bin glücklich darüber, sie so erfolgreich zu sehen", sagte Sutil und machte auch seine Arbeit der letzten Jahre für den Erfolg von Force India mitverantwortlich. "Dennoch denke ich nicht zurück und sage: 'wie schade, dass ich nun nicht dort bin.'"

Nun heißt es für Sutil nach vorne blicken und bei Sauber vielleicht Gleiches auf die Beine zu stellen. "Ich bereue nichts, aber ich bin natürlich motiviert, aus dieser Situation herauszukommen und dasselbe mit dem Team zu schaffen, was Force India gerade tut", sagte der Deutsche.

Dass dieser Weg steinig wird, ist Sutil dabei stets bewusst. Er erkennt zwar Fortschritte am Sauber, diese seien aber langsamer als die der Konkurrenz. Besonders in ein paar Bereichen braucht es laut dem Deutschen noch eine deutliche Steigerung. "Die Fahrbarkeit ist nach wie vor ein großes und schwieriges Thema. Das multipliziert die Probleme sehr", analysierte er. Durch diese Schwierigkeiten wäre der Reifenverschleiß entsprechend hoch und die Probleme im Rennen sichtbar.

Hoffnung auf Ferrari

Für das anstehende Wochenende auf dem Red Bull Ring hat Sauber zwar selbst keine Updates dabei, Sutil hofft aber auf die Unterstützung von Motoren-Partner Ferrari. "Sie bemühen sich sehr und versuchen immer wieder neue Wege und verändern einige Dinge. Auch am Freitag werden sie erneut etwas versuchen und ich hoffe, dass sie das bald in den Griff bekommen", verriet der Sauber-Pilot.

Die Aussichten auf die ersten Punkte der Saison sind also auch für das Comeback des Österreich GP nicht rosig, dennoch ist die Freude des Deutschen riesig. Zwar war Sutil auf dem heutigen Red Bull Ring noch nie mit einem Formel-1-Boliden unterwegs, hat im Vergleich zu vielen anderen Piloten aber bereits Rennerfahrungen aus Nachwuchsserien wie der Formel Ford, der Formel BMW oder auch Testfahrten mit der Formel 3. "Ich fuhr damals auch zwei Jahre für ein österreichisches Team, also waren wir hier sehr oft zum Testen", erinnerte sich Sutil.

Die Herausforderungen hätten sich seit dieser Zeit nicht geändert, der Spaßfaktor glücklicherweise ebenfalls nicht. "Die Strecke ist sehr interessant, es geht ständig hoch und runter. Obwohl es nicht so viele Kurven gibt, sind das dafür sehr gute Kurven", erzählte Sutil voller Vorfreude.