Pirelli steht 2015 vor einer großen Herausforderung: Die FIA hat ab der kommenden Saison die Verwendung von Heizdecken für die Reifen verboten. Der Haupt-Knackpunkt für Pirelli ist der Reifendruck, der ab dem Losfahren deutlich steigen wird. "Es ist geht mehr darum, zu verhindern, dass ein Reifen wie ein Ballon wird und unfahrbar und gefährlich wird", verdeutlichte Paul Hembery. "Ich muss sagen, dass es sehr schwierig aussieht, das für die nächste Saison zu erreichen - ohne Heizdecken auszukommen und gleichzeitig bei der gleichen Reifengröße zu bleiben."

Mit der nötigen Zeit sei alles möglich, jedoch seien derart viele wichtige und für die Sicherheit relevante Parameter involviert, dass man das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen könne. "Obwohl wir mit den Testfahrten eine verbesserte Situation haben, kann man diskutieren, ob das ausreicht, damit wir eine Lösung finden, von der wir glauben, dass sie für die Formel 1 robust genug ist", sagte der Pirelli-Motorsportchef.

Als Lösungsvorschläge nannte er, das Luftvolumen in den Reifen zu reduzieren und das Profil der Felge zu verändern. "Es sind große Veränderungen und nichts, was man schnell tun sollte. Man muss sich Druckkontrollsysteme ansehen und man kann die Leute nicht mit acht PSI (etwa 0,55 Bar) losfahren lassen und den Druck nach einigen Runden und der Aufwärmphase korrigieren", meinte er. "Es gibt eine ganze Reihe an Parametern, die man im Griff haben muss und man muss sichergehen, dass sie korrekt kontrolliert werden, oder aber man riskiert sehr erhebliche Probleme."

Die Tatsache, dass es in anderen Rennserien wie der GP2 keine Heizdecken gibt, relativiert Hembery. Es habe in diesen Serien eine lange Entwicklung gegeben, die Boliden starten mit deutlich höheren Reifendrücken und anders dimensionierten Pneus. "Es ist ein Bereich, den man mit Vorsicht behandeln muss, sonst denkt man, dass man einen positiven Schritt macht, erzeugt im Endeffekt aber etwas Negatives. Wir müssen sichergehen, dass es eine Win-Win-Situation ist."