Nach zwei Saisonrennen wartet Ferrari noch auf das erste Podium. Während Fernando Alonso sowohl in Melbourne als auch in Sepang Vierter wurde, lief es für seinen neuen Teamkollegen Kimi Räikkönen deutlich schlechter. Der Finne wurde beim Saisonauftakt Achter und verpasste zuletzt in Malaysia nach einer frühen Kollision mit Kevin Magnussen die Punkteränge. Für den nun bevorstehenden Bahrain GP erhoffen sich die Piloten der Scuderia eine Steigerung.

Alonso sieht bessere Basis

Alonso hat den vierten Platz gebucht, Foto: Sutton
Alonso hat den vierten Platz gebucht, Foto: Sutton

"Seit dem letzten Test in Bahrain haben wir bezüglich des Zusammenspiels zwischen dem elektrischen Motor und dem Verbrennungsmotor einen großen Schritt nach vorne gemacht. Jeder hat nun ein besseres Verständnis von den Regeln - das gilt auch für uns Fahrer in puncto Fahrstil und wie man die neue Formel 1 managt. Daher kommen wir zu diesem Rennen mit einer viel besseren Basis als wir sie bei den Wintertests hatten", erklärte Alonso, der Bremsperformance und Top-Speed als die entscheidenden Punkte für das Nachtrennen ausgemacht hat.

"Wir werden mehr Sprit sparen müssen als in Malaysia und die Reifen werden von den Temperaturen in der Wüste Bahrains beeinflusst werden", betonte der Spanier. "Wir können ein hartes Rennen erwarten, da einige unserer Konkurrenten sehr stark sind und wir uns steigern werden müssen, um die Lücke so schnell wie möglich zu schließen."

Richtiges Setup

Räikkönen wartet auf ein Erfolgserlebnis, Foto: Sutton
Räikkönen wartet auf ein Erfolgserlebnis, Foto: Sutton

Auch Räikkönen glaubt, dass dem Faktor Spritsparen in Bahrain eine größere Bedeutung als zuletzt zukommen wird. "Der Schlüssel wird sein, das richtige Setup so schnell wie möglich zu finden, um dann das Auto über das Wochenende zu verbessern", hielt der Iceman fest. "Es gibt viel zu tun, aber jeder im Team pusht hart, um die Dinge so rasch wir können auszusortieren."

Obwohl Räikkönen in Malaysia aufgrund seines ramponierten Boliden eingeschränkt war, glaubt er, Fortschritte erzielt zu haben. "Ich denke, wir sind für dieses Wochenende besser vorbereitet", erklärte er. "Das sollte uns schnellere Rundenzeiten und bessere Positionen ermöglichen."

Individuelles Entwicklungsprogramm

Neben dem allgemeinen Entwicklungsprogramm arbeitet Ferrari auch mit Hochdruck daran, den F14 T an die individuellen Bedürfnisse der Piloten anzupassen. Räikkönen gab nach dem ersten Rennen Feedback, das es den Ingenieuren ermöglichte, den Wagen so umzubauen, dass sich der Finne im Cockpit nun wesentlich wohler fühlt. Dass sich die Arbeiten auszahlten, wurde bereits in Malaysia deutlich, wo Räikkönen in den Freien Trainings am Freitag den zweiten Platz belegte.

Bei Alonso liegt der Fokus hingegen darauf, die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Team noch weiter zu verbessern. Aufgrund seiner Erfahrung ist der Spanier nicht nur in der Lage Ferrari mitzuteilen, an welchen Elementen gearbeitet werden muss, sondern kann auch aufzeigen, worin die Prioritäten liegen, um die Performance des F14 T so schnell wie möglich zu verbessern.

"Wir müssen unseren Fahrern ein Auto bieten, das ihren fahrerischen Ansprüchen so nahe wie möglich kommt", erklärte Teamchef Stefano Domenicali. "Wir haben ein Entwicklungsprogramm, wir wissen, wo wir uns verbessern müssen und wir wissen, was wir in einem sehr engen Zeitrahmen tun müssen."

Ferrari: Bahrain Bilanz

Ferrari in Bahrain: Ferrari ist das erfolgreichste Team in Bahrain. Michael Schumacher (2004), Felipe Massa (2007, 2008) und Fernando Alonso (2010) fuhren bei bislang neun Auflagen vier Siege für die Scuderia ein. Und damit nicht genug: Hinzu kommen vier zweite Plätze durch Rubens Barrichello (2004), Schumacher (2006), Kimi Räikkönen (2008) und Massa (2010) und ein dritter Platz von Räikkönen im Jahr 2007.

Fernando Alonso in Bahrain: Mit bislang drei Erfolgen ist Fernando Alonso der Rekordsieger im Golfstaat. Er gewann das Rennen in seinen beiden Weltmeisterjahren 2005 und 2006 und fügte 2010 einen weiteren Erfolg hinzu. Bei seinen bislang neun Teilnahmen schaffte er jedes Mal den Sprung unter die ersten Zehn.

Kimi Räikkönen in Bahrain: Acht Mal ging Kimi Räikkönen in Bahrain an den Start, sechs Mal landete er auf dem Podium. In seiner Zeit bei McLaren fuhr der Finne zwei dritte Plätze (2005, 2006) ein, im Ferrari ließ er einen dritten (2007) und einen zweiten Rang (2008) folgen. Für Lotus fuhr er in den vergangenen beiden Jahren jeweils als Zweiter über die Ziellinie.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Ferrari wird auch in Bahrain aus eigener Kraft kaum den Sprung auf das Podium schaffen, denn dafür sind Mercedes und Red Bull zu schnell. Dafür punktet der F14 T mit Standfestigkeit, weshalb es Alonso und Räikkönen zumindest gelingen sollte, einige Zähler mitzunehmen.(Philipp Schajer)