F1-Legende Stirling Moss schlägt sich in Sachen Williams-Teamorder klar auf die Seite von Felipe Massa. Der vierfache Vizeweltmeister hätte wie der Brasilianer den Funkspruch seines Teams ignoriert und wäre gegen den Teamkollegen mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren. "Wenn es nicht in deinem Vertrag steht, dass du deinen Teamkollegen durchlassen musst, kämpfst du gegen ihn wie gegen jeden anderen auf der Strecke", machte Moss deutlich. "Und wenn es im Vertrag stünde, würde ich ihn nicht unterschreiben."

Für Massa trat am vergangenen Wochenende im Malaysia eine Situation ein, die er eigentlich längst hinter sich dachte. Wie bereits 2010 bei Ferrari hallte auch in Malaysia eine deutliche Ansage über den Boxenfunk: "Felipe, Valtteri is faster than you", so der Williams-Kommandostand. Im Gegensatz zu Hockenheim 2010 ignorierte der Brasilianer aber die Anweisung und fuhr vor seinem Teamkollegen über die Ziellinie.

Für Moss absolut nachvollziehbar. Er selbst machte laut eigenen Aussagen nur für eine einzige Person eine Ausnahme: Juan Manuel Fangio - aus Respekt. Die Teamorder bei Williams im zweiten Rennen der Saison ist für den Briten aber nicht nachzuvollziehen. "Es mag andere Gründe geben; später in der Saison, wenn nur noch einer der beiden die Chance auf den Titel hat, aber das war das zweite Rennen", untermauerte Moss bei motorsportmagazine.com und schlug sich klar auf Massas Seite. "Wenn ich in seinen Schuhen gesteckt hätte, hätte ich exakt das gleiche wie Massa gemacht."