"Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal einen solch großen Vorsprung hatte, besonders mit einem Teamkollegen, der dasselbe Auto fuhr", strahlte Lewis Hamilton nach dem Großen Preis von Malaysia über das ganze Gesicht. Der Mercedes-Pilot nahm seinem Stallgefährten Nico Rosberg nicht weniger als 17,3 Sekunden ab und feierte völlig ungefährdet den 23. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.

Pushen bis zum Limit

Beim Saisonauftakt in Melbourne musste Hamilton aufgrund von Motorproblemen bereits nach wenigen Runden aufgeben, weshalb er den Triumph in Sepang besonders auskostete. Hinter den Erfolgen des Briten steckt jedoch jede Menge harter Arbeit. "Ich pushe mich selbst mehr, als mich mein Teamkollege pusht", verriet der 29-Jährige.

Rosberg, der im Albert Park gewann, sei zwar sehr schnell, weshalb sich die Teamkollegen gegenseitig antreiben würden, doch das alleine reiche nicht aus, um ein Rennen in jenem Maße dominieren zu können, wie er es in Malaysia tat, hielt Hamilton fest. "In diesem Jahr pushe ich mich noch einmal extra", sagte der Champion von 2008. "Ich hole mehr heraus als je zuvor. Heute hat es geklappt, deshalb konnte ich mich absetzen", meinte er mit Blickrichtung Rosberg.

Zur Verteidigung des Deutschen muss allerdings angemerkt werden, dass er gerade zu Beginn des Rennens mit mangelndem Grip zu kämpfen hatte und das Tempo von Hamilton daher nicht mitgehen konnte.

Red Bull schläft nicht

Trotz seiner starken Vorstellung ist sich Hamilton jedoch im Klaren, dass die Konkurrenz nicht schläft und den Silberpfeilen den Titel keineswegs kampflos überlassen wird. Vor allem Sebastian Vettel hat der Brite dick auf der Rechnung, der in Sepang als Dritter die Rückkehr auf das Podest feierte. "Sebastian war extrem schnell", betonte Hamilton. "Er hat Nico unter Druck gesetzt."

Hamilton hatte das Rennen im Griff, Foto: Mercedes AMG
Hamilton hatte das Rennen im Griff, Foto: Mercedes AMG

In den Kurven sei der RB10 bereits so schnell wie der Mercedes-Bolide, nur auf den Geraden hätten die Stuttgarter noch einen Vorteil, merkte der Brite an. "Ich habe aber keine Zweifel daran, dass Renault das beheben wird und wenn sie das tun, wird man ein großes Rennen zwischen uns und den Bullen sehen", warnte er. Zudem liege auch Ferrari nicht allzu weit zurück. "Es wird noch ein heißes Jahr."

Darum gelte für Mercedes die Devise, den Silberpfeil konstant weiterzuentwickeln, um auf die Attacken der Konkurrenz reagieren zu können. "Es gibt viele Bereiche, in denen wir uns verbessern können und ich bin mir sicher, alle anderen machen das gleiche", sagte Hamilton, um dem F1 W05 aber noch einmal ein dickes Lob auszusprechen. "Das Auto war an diesem Wochenende fantastisch. Ich fühlte, dass es mir alles geboten hat, was ich von ihm gebraucht hab."