Nicht erst seit dieser Saison sind die Formel-1-Piloten von Kopf bis Fuß durchtrainierte Hochleistungsathleten, doch im vergangenen Winter mussten sie noch mehr auf ihre Linie achten, als das bisher schon der Fall war. Zwar wurde das gemeinsame Maximalgewicht von Auto und Fahrer wegen des neuen, deutlich schwereren Antriebsstrangs von 642 auf 691 kg angehoben, doch je leichter der Pilot ist, desto mehr Spielraum haben die Ingenieure, um das Innenleben des Boliden zu gestalten. Für die Teams ein immens wichtiger Faktor.

Im Fahrerlager von Melbourne stieß Motorsport-Magazin.com auf wenig Verständnis, was das neue Gewichtslimit betrifft. "Es ist schade, dass der Sport in eine solche Richtung geht - das ist ein bisschen wie bei den Skispringern oder Radfahrern", meinte Nico Rosberg. "Es war ein harter Winter, aber da musste ich durch."

Auch hinter Valtteri Bottas liegen äußerst sportliche Monate. Der Finne legte längere Radtouren als bislang zurück und lief auch mehr, um jedes erdenkliche Gramm Fett an seinem Körpter zu verbrennen. "Es ist aber keine Raketenwissenschaft", grinste der Williams-Pilot und verriet sein Rezept für die Idealfigur: "Weniger essen und mehr trainieren."

Valtteri Bottas trainiert unterirdisch, Foto: Twitter/Bottas
Valtteri Bottas trainiert unterirdisch, Foto: Twitter/Bottas

Jenson Button musste keine drastischen Maßnahmen ergreifen: "Ich esse ohnehin keine Kohlenhydrate", erklärte der Brite, dem es laut eigener Aussage äußerst schwer fällt, Gewicht zu verlieren. "Du musst deutlich mehr mit niedriger Herzfrequenz machen. Lange Einheiten, beispielsweise auf dem Fahrrad, um wirklich Fett zu verlieren", umriss er sein Trainingsprogramm.

Besonders jene Piloten, die über eine stattliche Körpergröße verfügen, wähnen sich im Nachteil. "Das ist nicht fair", klagte Adrian Sutil. "Man wird bestraft, weil man groß ist." Dem konnte sich Nico Hülkenberg nur anschließen: "Ich würde auch gern zehn Zentimeter kürzer sein, das würde mein Leben auch einfacher machen." Der Sauber-Pilot hatte jedoch Glück im Unglück: Weil er bereits im Vorjahr nahe seines persönlichen Limits war, musste er über den Winter nicht abspecken.