McLaren kommt gerade aus einer Seuchen-Saison. Damit sich das nicht wiederholt, wurde beim Traditionsrennstall mächtig umgebaut. Neuer Fahrer, neuer Teamchef, alter Ron. Und schon scheint es wieder zu funktionieren. Zumindest so halb. Denn der MP4-29 erwies sich bei den Wintertests als durchaus solides Fahrzeug. Allerdings fehlte der Speed. "Ich denke, dass wir bei den Tests noch mit Launch-Spezifikation gefahren sind, die ein bisschen hinter der Entwicklung herhinkt", beruhigte Debütant Kevin Magnussen.

"Aber das Auto hat sich gut angefühlt", fügte er umgehend hinzu. "Wenn man die Rundenzeiten der anderen Jungs nicht wüsste, dann könnte man meinen, dass wir ziemlich schnell sind - und das ist ein gutes Zeichen." Was Magnussen meint: Das Auto ist prinzipiell gut, er fühlt sich wohl. Lediglich das letzte Quäntchen Speed fehlt.

"Wenn wir noch Downforce auf das Auto packen können und die Entwicklung wie bisher über den Winter weiterfahren, dann sind wir in einer guten Position." Generell erwartet der Däne über die ganze Saison hinweg ein Wettrüsten. "Das ist jede Saison so, aber in diesem Jahr ganz speziell." Beim Blick auf die McLaren-Vergangenheit könnte das vielleicht ein Vorteil sein. Das weiß auch Magnussen: "Was das angeht, bin ich beim richtigen Team."

Nicht der neue Hamilton

Lewis Hamilton: Beim Debüt auf dem Podium, Foto: Sutton
Lewis Hamilton: Beim Debüt auf dem Podium, Foto: Sutton

Der letzte Rookie, den McLaren in die Formel 1 brachte war Lewis Hamilton im Jahr 2007. Gleich bei seinem ersten Rennen schaffte es der Brite aufs Podium, wenig später gewann er in Kanada seinen ersten Grand Prix. Nur knapp scheiterte er in seiner Debüt-Saison am Weltmeistertitel. Viele erwarten ähnlich starke Leistungen nun von Magnussen.

"Ich erwarte nicht, wie Hamilton sofort zu gewinnen. Ich bin der neue Magnussen", antwortete er auf die Frage, ob er sich als den 'neuen Hamilton' sieht. Trotzdem: Von Hamilton profitiert nun auch der neue Magnussen. Schließlich hat das Team Erfahrung darin, junge Talente auf die Formel 1 vorzubereiten.

Nicht erst einmal wurde der Rookie darauf angesprochen, ob es nun ein Vorteil oder ein Nachteil sei, dass er ausgerechnet zum größen Umbruch der Formel-1-Neuzeit sein Debüt geben wird. Magnusse sieht es als Vorteil, die Etablierten müssen schließlich ihren Fahrstil umstellen. "Trotzdem hätte ich lieber Erfahrung. Aber irgendwo muss man anfangen."