Melbourne ist eine fantastische Stadt und ein großartiger Ort, um in die neue Saison zu starten. Die Fans sind unheimlich freundlich und begeisterungsfähig und es macht immer wieder Spaß, in dieser Stadt zu sein. Australien ist einfach ein spannendes Land. Die Menschen sind locker, das Essen ist super.

Ich reise jedes Jahr rund eine Woche vor dem Grand Prix an, um den Jetlag in den Griff zu bekommen. In diesem Jahr war ich nach dem letzten Test in Bahrain für die letzten Vorbereitungen in der Fabrik in Brackley und von dort ging es weiter nach Melbourne.

Die Strecke im Albert Park ist keine permanente Rennstrecke - wenn die Formel 1 nicht fährt, sind dort auf Teilen des Kurses Straßenautos unterwegs. Deshalb ist die Piste am ersten Trainingstag meistens sehr schmutzig und rutschig und es dauert, bis sie genügend Grip aufgebaut hat. Es ist auch wichtig, richtig über die Kerbs zu fahren.

Die neue Saison kann kommen, Foto: Mercedes AMG
Die neue Saison kann kommen, Foto: Mercedes AMG

Überholen ist in Melbourne nicht ganz einfach. Am besten sollte es in der Kurve nach Start und Ziel gehen - dort kann man toll überholen. In Turn 1 setzt man den Vordermann unter Druck, in Turn 3 greift man dann an. Davon abgesehen ist auch Kurve 12 im hinteren Streckenteil eine Schlüsselstelle. Das ist die schnellste Kurve der Strecke und es ist äußerst spannend, von dort das Rennen zu verfolgen.

Eine Besonderheit des Australien Grand Prix in Melbourne ist die Startzeit des Rennens am späten Nachmittag. Bis zur Rennmitte steht die Sonne schon so tief, dass man auf einigen Geraden direkt hineinsieht. Dadurch sieht man seine Bremspunkte fast nicht. Das macht die Fahrt auf dem Straßenkurs noch einen Tick schwieriger.

Ein weiterer Faktor ist der Benzinverbrauch, der in Melbourne recht hoch ist. In diesem Jahr spielt das aufgrund der neuen Benzinmengenbegrenzung auf 100 Kilo eine ganz besondere Rolle.

Meine Ingenieure haben mir gesagt, dass das neue Spritlimit in Melbourne eine echte Herausforderung darstellen wird. Spritsparen hängt dabei nicht nur von den Motoreinstellungen ab. Vieles ist auch auf den Fahrstil des Piloten zurückzuführen. Wir müssen effizient fahren - das bedeutet zum Beispiel am Ende der Geraden vom Gas zu gehen, noch bevor man die eigentliche Bremszone erreicht hat.