Nur noch eine Woche warten und dann heißt es endlich: Feuer frei in Melbourne. Für Nico Hülkenberg ein besonderes Rennen, denn für den Force India-Piloten wäre bereits eine absolvierte Rennrunde Down Under eine Steigerung zu seinen bisherigen Ergebnissen. "Es waren bisher drei Rennen in Melbourne und ich habe immer noch keine Rennrunde absolviert", erinnerte sich der Deutsche. "Man sagt, aller schlechten Dinge sind drei, daher wird der vierte Anlauf hoffentlich besser."

Wie es um die Performance seines VJM07 steht, vermag Hülkenberg noch nicht zu prognostizieren. In der letzten Testwoche absolvierte die Mannschaft die zweitmeisten Kilometer. Neben einem zuverlässigen Auto hofft der Deutsche auch auf etwas mehr Speed und glaubt fest daran, dass Force India noch etwas im Köcher hat. "Ich hoffe, wir sind konkurrenzfähig und können um gute Punkte fahren."

Während Hülkenberg Force India bereits aus der Vergangenheit gut kennt, startet in Melbourne für Teamkollege Sergio Perez ein neues Abenteuer. Der Mexikaner hatte über den Winter Zeit sich an seine neue Mannschaft zu gewöhnen und fühlt sich bereit für die Herausforderung. "Das Team ist hungrig und ich hoffe, wir können in diesem Jahr einige großartige Dinge erreichen", wünschte sich Perez vor dem Saisonauftakt. Neben der Gewöhnung an weniger Abtrieb und mehr Drehmoment spielt für Perez auch der reduzierte Benzinverbrauch im Rennen eine große Rolle. "Man muss auch an das Spritmanagement denken und wir wissen, dass Melbourne eine Strecke mit hohem Benzinverbrauch ist", mahnte der Mexikaner.

Force India: Melbourne Bilanz

Force India in Melbourne: Ein wirklich erfolgreiches Pflaster ist der Albert Park für Force India nicht, das Team von Vijay Mallya kam nie auch nur annährend in die Nähe der Podestplätze. Als beste Resultate stehen zwei siebte Plätze von Vitantonio Liuzzi (2010) und Adrian Sutil im Vorjahr zu Buche. Auch im Zeittraining lief es nie sonderlich rund, besser als auf Rang neun qualifizierte sich noch nie ein Force-India-Pilot im Albert Park.

Nico Hülkenberg in Melbourne: Der Emmericher kommt erst zum dritten Mal in seiner Formel-1-Karriere als Einsatzpilot nach Melbourne und bisweilen war Down Under auch wahrlich keine Reise wert. Bei den beiden ersten Starts schied er nach Kollisionen bereits in der ersten Runde aus und im Vorjahr konnte Hülkenberg gar nicht erst an den Start gehen: Sauber entschied aufgrund einer Störung im Benzinsystem, den Boliden zurückzuziehen.

Sergio Perez in Melbourne: Das Australien-Debüt von Sergio Perez verlief 2011 extrem enttäuschend, denn der Mexikaner wurde als Siebter wegen eines nicht regelkonformen Heckflügels disqualifiziert. Im Jahr darauf erreichte er als Achter dann aber für den Sprung in die Punkteränge, während er selbige in der Vorsaison um eine Position verpasste.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Force India zeigte während der Testfahrten eine konstante Steigerung und zählte - nicht zuletzt dank Mercedes-Power-Unit - zu den zuverlässigsten Teams. In Sachen Rundenzeiten hatte das Team im Vergleich zu Williams oder Mercedes aber noch das Nachsehen. Nico Hülkenberg selbst gestand, dass die Top-Zeiten dieser Teams für Force India aktuell noch außer Reichweite liegen. Mit einem soliden - und vor allem ausfallfreiem Rennen - sind für die Mannschaft in Melbourne aber mit Sicherheit viele Punkte möglich - vielleicht sogar ein Podestplatz. (Marion Rott)