Jenson, wie sehen deine realistischen Ziele für 2014 aus?
Jenson Button: Natürlich wollen wir wieder zurück an die Spitze und eine bessere Saison haben als 2013. Aber es ist sehr schwierig, zu diesem Zeitpunkt etwas vorauszusagen - das sind solch riesige Änderungen und sie werden großen Einfluss auf die Hackordnung haben. Wir müssen einfach abwarten und schauen, was passiert. Unser Ziel muss sein, einen produktiven Winter zu haben. Ich bin begeistert, alles über die neue Formel 1 und unser neues Auto zu erfahren und würde uns gern in einer Position sehen, in der wir zu den ersten Rennen reisen und uns mit unserem Paket wohl fühlen. Ich denke, dass niemand davon ausgeht, dass die kommenden Monate einfach werden - ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand in der Boxengasse davon ausgeht - aber unser Ziel muss stetige Verbesserung sein.

Ist es schwierig, mit all diesen Änderungen zurechtzukommen?
Jenson Button: Das gehört zum Job eines Formel-1-Fahrers. Ich habe meine gesamte Karriere damit verbracht, von der einen Spezifikation zur nächsten zu hüpfen - ich bin V10- und V8-Motoren gefahren, auf Profilreifen und Slicks, mit KERS, DRS, mit Traktionskontrolle und ohne, mit und ohne Benzinnachfüllen. Und ich bin immer noch hier! Natürlich braucht es eine Zeit, um sich anzupassen, aber so wie ich fahre - ich arbeite mich an das richtige Grip-Level heran - hat es immer zu einem glatten Übergang geführt. Für mich als Fahrer ist das einfach eine spannende Phase. Ich freue mich schon darauf - ich liebe die mentale Herausforderung, eine solch komplexe Aufgabe in Angriff zu nehmen. Man kann sich in so vieles reinbeißen auf der Suche nach der besten Lösung - das motiviet mich wirklich.

Trotzdem: Bereitet dir der Wandel hin zu dieser neuen Formel auch Sorgen?
Jenson Button: Ich denke, dass jeder in der Formel 1 gerade an der Grenze zum Unbekannten steht. Das ist sowohl spannend als auch beunruhigend. Mir werden einige Dinge durch den Kopf gehen, wenn ich kommende Woche in Jerez ins Cockpit steige. Ich schaue aber vor allem auf dieses positive Gefühl zu wissen, dass ich eine solide Basis unter mir habe. Eine, mit der man arbeiten kann und eine, die du über die Saison hinweg entwickeln kannst. Ich glaube nicht, dass jemand aus Jerez abreisen wird und dabei das Gefühl hat, dass er die neue Formel 1 geknackt hat. Es geht eher darum, langsam die Schichten abzutragen, je mehr Informationen und Verständnis die Ingenieure und Designer vom Auto und der Power Unit erhalten. Ich denke, dass diese Formel für ein einzelnes Team zu groß und zu komplex ist, um sich sicher zu fühlen, alles richtig gemacht zu haben und sich schnell einen Vorteil zu sichern.

Wie fühlt es sich an, einen neuen Teamkollegen an deiner Seite zu haben?
Jenson Button: Ich konnte Kevin noch gar nicht richtig als Teamkollegen kennenlernen. Im Winter gab es nicht allzu viele Gelegenheiten für uns, Zeit miteinander zu verbringen. Sobald wir zum Testen fahren, wird sich das aber ändern. Wir werden sehr eng zusammenarbeiten, Daten austauschen und so viele Informationen wie möglich über das neue Auto sammeln. Aber Kevin hat mich bislang ziemlich beeindruckt. Vergangenes Jahr leistete er sehr gute Arbeit und gewann die Formel Renault-Meisterschaft. Seine Professionalität und seine Hingabe gefallen mir. Für jeden Fahrer wird es schwierig in diesem Jahr, aber ich bin sicher, dass er einen tollen Job machen wird.