Gegen den Verkaufsprozess des Nürburgrings gibt es nun wieder vehementen Gegenwind. Wie die Wirtschaftswoche am Samstag berichtet, hat der Verein "Ja zum Nürburgring" bei der EU-Kommission in Brüssel eine 50-seitige Beihilfenbeschwerde eingebracht, die den Verkauf stoppen soll. "Wir haben keinen anderen Weg gesehen als zu verlangen, dass der Verkaufsprozess komplett neu konzipiert werden muss", zitiert das Medium Initiator Otto Flimm. "Da ist zu viel Geheimniskrämerei und Schönfärberei drin. Hier muss mehr Ehrlichkeit rein."

Eine Frist für die verbindliche Abgabe von Übernahmeangeboten für den Nürburgring lief im Dezember ab, der Insolvenzverwalter hüllt sich bislang aber noch in Schweigen über Anzahl und Höhe der Gebote. Laut Wirtschaftswoche soll aber der Düsseldorfer Auto- und Motorsport-Zulieferer Capricorn mit einem Angebot von rund 50 Millionen Euro auf Pole Position stehen.

"Nachdem das völlig überzogene Projekt 'Nürburgring 2009' die Rennstrecke unverschuldet in das finanzielle Chaos und die Nürburgring GmbH in die Insolvenz getrieben hat, können wir nicht akzeptieren, dass der Ring durch weitere fatale Fehler seiner Zukunft beraubt wird", kritisiert Flimm. "Trotz aller Zwistigkeiten in der Vergangenheit sind wir weiter bereit, mit der Landesregierung und den Insolvenzverwaltern gemeinsam für eine gemeinwohlorientierte Lösung für die Rennstrecke einzutreten. Haben nicht die Politik und die Insolvenzverwalter immer beteuert, sich für den Sport und die Region einsetzen zu wollen?"