Weiterhin gibt es kein Aufatmen am Nürburgring. Am 17.02.2014 endete die Bewerbungsfrist für potentielle Käufer. Seitdem hat sich am Nürburgring nicht viel getan. Der Verein 'Ja zum Nürburgring' warnt weiterhin vor den schwerwiegenden Konsequenzen, die der Verkauf der historischen Sportstätte zur Folge hätte.

In einem Brief hatte Otto Flimm, Vorsitzender des Vereins, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Marie-Luise Dreyer darauf hingewiesen, Beschwerde wegen des europarechtswidrigen Bietverfahrens zur Veräußerung der Vermögensgegenstände des Nürburgrings bei der Europäischen Kommission eingereicht zu haben.

Seitens der Politik gab es aber seither kein Signal für eine Kooperation beim Bestreben, den Nürburgring in öffentlicher Hand zu halten. Flimm kritisiert diesen Standpunkt scharf. "Sie haben auch diese große Chance verpasst!", greift der Vereinsvorsitzende Dreyer in einem offenen Brief an.

Flimm weiter: "Wie offenbar wird, vertrauen Sie aber erneut auf Ihren Statthalter am Nürburgring und den Sachwalter, die den Nürburgring als Ganzes so schnell wie möglich an einen Investor verkaufen wollen. Die Interessen des Sports und der Region werden wieder hintangestellt, ohne dass das Land für den Sport und die Region Partei ergreift."

EU weiterhin Hoffnungsschimmer

Die große Angst des Vereins: Ein Finanzinvestor erhält den Zuschlag und betreibt den Nürburgring nur im Eigeninteresse, um Gewinne zu maximieren. Die eigentliche Intension für den Bau des Nürburgrings im Jahr 1927, nämlich die Wirtschaft in der Region anzukurbeln, würde somit nicht mehr erfüllt. Laut Berichten der Rhein-Zeitung würde ein möglicher Investor mit Renditen von 15 bis 20 Prozent rechnen.

Erwartungen, die für alle Kenner des Rings Jenseits von Gut und Böse seien. "Ihr Parteifreund Müntefering", spricht Flimm Dreyer erneut direkt an, "hat solche Unternehmen zu Recht als 'Heuschrecken' bezeichnet. Das wird der altehrwürdige Nürburgring nicht verkraften!" Der 84-Jährige fordert die Politik erneut dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen. Andernfalls würde der Verein nicht müde, auch weiterhin rechtliche Schritte auf europäischer Ebene zu verfolgen.