Windig, windiger, Austin. Nach einem eher windruhigen Training am Vormittag, kämpften die Formel-1-Piloten im Qualifying mit stark veränderten Bedingungen. Mit bis zu 30 Stundenkilometern blies der Wind den Akteuren um die Ohren. Ein Faktor, der nicht allen Fahrern in die Karten spielte. Aufgrund der ausgetüftelten Aerodynamik sind Formel-1-Boliden besonders empfindlich gegen Wind. Ein Großteil der Piloten hatte daher mit den Bedingungen am Samstag zu kämpfen.

"In der ersten Session gab es viel Grip, am Nachmittag wurde der Kurs aber langsamer - wahrscheinlich wegen des Windes", rätselte Jenson Button. "Es war sehr windig heute Nachmittag", sagte auch Fernando Alonso. "Man musste ein wenig die Windrichtung deuten und den Fahrstil Kurve für Kurve der Windstärke anpassen."

Unterschied wie Tag & Nacht

"Es gab relativ viele Windböen und man weiß im Auto natürlich nicht, ob die Böe jetzt kommt oder nicht", erklärt Sebastian Vettel. "Das ist natürlich ein bisschen unberechenbar." Vor allem in der ersten Kurve, die ein wenig höher liegt als der Rest der Strecke, spüren die Piloten den Wind besonders kräftig. " Wenn man zu schnell fährt, dann blockieren die Vorderreifen ruck-zuck oder man verpasst den Scheitelpunkt", sagt Vettel . "In den schnellen Kurven ist das Auto unheimlich nervös, weil der Wind von hinten kommt. Dort kann man sehr viel Zeit verlieren, wenn man rutscht und weil man die Reifen zu sehr beansprucht." Doch es gibt auch Vorteile durch den starken Wind. "Durch Kurve 11 kommt man besser auf die Geraden, weil man einfach mehr Traktion hat", erzählt der Red-Bull-Pilot.

Besonders Mercedes schien unter den geänderten Windbedingungen jedoch gelitten zu haben. Nachdem Nico Rosberg und Lewis Hamilton m Freitag noch dicht an der Spitze lagen, reichte es im Qualifying nur zu den Positionen fünf, respektive 14. "Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht", zog Hamilton am Abend zerknirscht Bilanz. "Unser Wagen schien unter den vorherrschenden Bedingungen zu leiden", musste auch Ross Brawn feststellen. "Der böige Wind machte das Auto unruhig und es war zudem knifflig, die Reifentemperaturen in das richtige Fenster zu bekommen."

"Verglichen zum freien Training heute Morgen hat der Wind extrem aufgefrischt", spürte auch Nico Hülkenberg. "Wir hatten Rückenwind in Kurve eins, was sich auf Sektor eins und ein bisschen auf Sektor zwei ausgewirkt hat. Es war knifflig, da unser Auto, was den Wind angeht, empfindlich ist." Ähnliche Probleme hatte auch Charles Pic. "Vielleicht hat uns die Änderung der Windrichtung beeinträchtigt", grübelte der Caterham-Pilot. "Jedenfalls hatte ich Untersteuern in den Kurven vier bis neun und in Kurve elf, und dann Übersteuern am Ausgang von Kurve 13 und 19."