In der ersten Saisonhälfte konnten Nico Rosberg und Lewis Hamilton Red Bull phasenweise noch Paroli bieten. Seit der Sommerpause sieht das anders aus. Sebastian Vettel dominiert in einer Art und Weise, wie man das nur aus der Schumacher-Ära kannte. Die Konkurrenz ist ratlos. Was hat Red Bull nur so dominant gemacht? Ein Faktor könnten die veränderten Pirelli-Reifen sein. Seit dem Großen Preis von Ungarn kommt ein veränderter Reifen zum Einsatz, eine Mischung aus 2012er Konstruktion und 2013er Mischungen. Abgesehen vom Rennen auf dem Hungaroring konnte Sebastian Vettel seither jedes Rennen gewinnen.

Doch ganz so einfach will sich Nico Rosberg die Aufarbeitung der Red-Bull-Dominanz nicht machen. "Ich glaube nicht, dass es nur an den Reifen liegt. Wir haben inzwischen ein gutes Verständnis für die Reifen", gab er zu bedenken. Zwar hätte er selbst direkt nach der Umstellung Probleme mit den neuen Pneus gehabt, diese seien aber weitestgehend aussortiert. Ganz abstreiten will der Mercedes-Pilot den Faktor Reifen aber auch nicht "Ich glaube zwar nicht, dass es nur an den Reifen liegt, aber teilweise schon."

Ebenfalls mitverantwortlich für die immer weiter auseinanderklaffende Performance-Schere: Die Weiterentwicklung. "Über den Winter haben wir bei der Entwicklung einen super Job gemacht, wir haben einen massiven Rückstand aufgeholt", erinnert sich Rosberg. "Aber es scheint so, als wäre die Entwicklung während der Saison ihre Stärke - nicht unsere Schwäche, sie machen da wirklich einen grandiosen Job."

Auch im vergangenen Jahr waren die Entwicklungsschritte bei Red Bull der Schlüssel zum Weltmeistertitel, Sebastian Vettel legte - wie auch schon 2009 und 2010 - einen fulminanten Schlussspurt hin. Lewis Hamilton ging bei der Analyse etwas weniger in die Tiefe. "Sie können Kurven einfach viel schneller durchfahren als wir. Das ist der Vorteil, den sie mit dem Auto haben", so der Brite knapp.