In gut anderthalb Monaten findet die FIA-Präsidentschaftswahl in Paris statt, aber allen Anschein nach wird es für Jean Todt eine einfache Wiederwahl, denn die Gegner räumen das Feld. Mohammed Bin Sulayem wurde Ende September ins Spiel um die FIA-Krone gebracht und sollte neben David Ward kandidieren. Vom Araber gab es aber nie eine öffentliche Erklärung, dass er an der Wahl teilnehmen wird. Doch am Montag meldete er sich erstmals zu Wort.

"Nach reiflichen Überlegungen kann ich bestätigen, dass ich Jean Todts Einladung akzeptiert habe, seine Wiederwahl unterstützen und selbst für eine zweite Amtszeit als Vizepräsident kandidieren werde", bestätigte Bin Sulayem. Zwischen dem mächtigsten Mann der arabischen Motorsportwelt und Todt wird es also kein Duell um das FIA-Präsidium geben.

Nun bleibt noch Kandidat Ward, welcher jedoch mit der nötigen Unterstützung zu kämpfen hat. Angeblich habe Ward Probleme, die erforderlichen 26 Nominierungen zu bekommen. Noch hat der Brite bis zum 15. November Zeit, einige Stimmen für sich zu gewinnen. Der DailyMail verriet Ward, dass Todts Wiederwahl so gut wie fest steht. "Ich akzeptiere, dass es nun unwahrscheinlich ist, dass irgendjemand anderes noch antreten wird", so Ward.

Zudem stehen hinter Todt die meisten Verbände. Elf der zwölf Verbände haben dem Franzosen bereits ihre volle Unterstütung zugesprochen. "Das zeigt, wie absurd diese FIA-Regeln sind. Sie stellen sich gegen die Kandidaten. Meiner Meinung nach ist das ungesund und es widerspricht dem IOC", ärgert sich Ward. "In den IOC Dokumenten heißt es, dass der Zugang neuer Kandidaten gefördert werden soll, aber die FIA macht genau das Gegenteil."

FIA überarbeitet verwirrendes Präsidentschaftswahlsystem

Im Vorfeld der Wahl hat der Verwaltungsrat die Anzahl der Unterstützungskandidaten reduziert. Die Wahlregeln verlangten bisher, dass jeder Kandidat ein Kabinett aus 17 Mitgliedern haben muss, welche ihn auf der Präsidentschaftsliste unterstützen. Nun brauchen die Bewerber lediglich elf Mitglieder auf ihrer Liste - der Präsident, der Präsident des Senats, der stellvertretende Präsident der Mobilität, stellvertretender Präsident für Sport und sieben Vizepräsidenten.

Ward hingegen fände es besser, wenn die Vizepräsidenten von der Liste genommen werden und lieber von ihren Regionen unabhängig gewählt werden. "Dieser Ansatz wäre viel einfacher und demokratischer", sagte Ward. Seine Aufrufe scheinen aber wenig Unterstützung im Todt-Lager zu haben. "Die Idee ist nicht praktikabel", erklärte FIA-Senatspräsident Nick Craw. Doch angeblich haben einige FIA-Mitgleidervereine nun einen Antrag eingereicht, da sie es ebenfalls für gut heißen würden, wenn die Vizepräsidenten nicht auf der Präsidentschaftsliste enthalten sind.