"Lotus ist momentan der härteste Red Bull-Verfolger - da gibt es kein Mercedes oder Ferrari." Die Aussage von Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner wurde vom Ergebnis in Japan unterstrichen. Der vierte und zehnte Platz von Fernando Alonso und Felipe Massa haben zwar den Vorsprung auf Mercedes in der Konstrukteurswertung vergrößert, dennoch hatte Ferrari gegen Red Bull oder Lotus in Suzuka keine Chance.

"Wenn das Rennen noch eine Runde länger gedauert hätte, hätte Kimi auch noch Alonso geschnappt", ist Danner überzeugt. Stefano Domenicali gestand sogar ein, dass Ferrari die Pace der Top-3 nicht mitgehen konnte. "Sie waren einfach besser als wir." Die Strategie umzuschwenken, kam für die Scuderia aber nicht in Frage. "Es wäre ein unnötiges Risiko gewesen, früher als geplant zu stoppen, denn unser gesamtes Rennen war auf eine Zwei-Stopp-Strategie ausgelegt. Aber durch den Verkehr wurde unsere Strategie eingebremst", erklärte Pat Fry.

Wobei auch er zugeben musste, dass das Podest für Ferrari nicht erreichbar war. "Und natürlich können wir mit einem vierten Platz nicht zufrieden sein", räumte Fry ein. Deshalb konzentriert sich der Rennstall vorwiegend auf die positiven Dinge. "Dank der Arbeit unseres Teams auf der Strecke haben wir Platz zwei in der Konstrukteurswertung behalten. Zudem hat Fernando den Rekord der meisten WM-Punkte geknackt, was ein Beweis für sein außerordentliches Talent ist und uns sehr stolz macht", erklärte Domenicali.

Ohne die Durchfahrtsstrafe wegen Speeding in der Boxengasse hätte auch Massa unter die Top-5 fahren können. "Er hätte durchaus mit Hülkenberg oder Räikkönen kämpfen können. Nach seinem starken Wochenende hätte er mehr als P10 verdient", betonte Fry. Für die kommenden Rennen plant Ferrari durchaus noch das ein oder andere Update, um den Anschluss nicht ganz zu verlieren. "Wir werden in den noch ausstehenden Rennen beweisen, dass Ferrari im Bestreben, um Top-Platzierungen mitzukämpfen, nicht aufgibt", betonte Domenicali.