Sind Sie mit dem Auftakt in Japan zufrieden?
Dr. Helmut Marko: Im Großen und Ganzen ja.

Sebastians Longrun auf den harten Reifen sah stark aus...
Dr. Helmut Marko: Das kann man so nicht direkt vergleichen, denn man muss schauen, wer eine freie Runde hatte und wer auf welchen Reifen wie viele Kilometer gefahren ist. Aber generell sind unsere beiden Autos schnell.

Besteht überhaupt Gefahr von Mercedes im Qualifying?
Dr. Helmut Marko: Ich sehe momentan die Lotus zumindest im Renntrimm schneller, wenn sie ihre Qualifying-Schwäche ablegen können. Aber unsere beiden Autos sind für die Pole Position gut.

Geht es bei Toro Rosso nach Singapur und Korea wieder aufwärts? Gerade im Qualifying waren sie ja nicht auf der Höhe.
Dr. Helmut Marko: Sie hatten sicher Setup-Probleme, aber hier scheint es zu funktionieren. Ricciardo war Schnellster im letzten Sektor. Wenn er das Auto noch ein bisschen hin trimmen kann, dass er im ersten Sektor etwas gewinnt, ohne im letzten zu verlieren, ist er ein sicherer Top-10-Kandidat, wenn nicht sogar für Platz fünf, sechs.

Wie wichtig ist es für Red Bull, dass Sebastian den Titel in Japan fixiert?
Dr. Helmut Marko: Überhaupt nicht. Wir gehen von Rennen zu Rennen. Ob hier oder wo anders... wir gehen von Rennen zu Rennen. Es sind noch 125 Punkte zu vergeben und wir sind nur 77 vorne. Es kann sich jeder Volksschüler ausrechnen, dass noch alles möglich ist.

Wobei die anderen ja auch patzen müssten, damit es hier schon klappt...
Dr. Helmut Marko: Wir sehen keinen konstanten Verfolger. Es lösen sich Lotus, Ferrari und Mercedes ab. Auf der anderen Seite sehe ich auch niemanden, der fünf Rennen am Stück gewinnen könnte - außer uns.

Sebastian könnte das, wenn es keine technischen Probleme gibt?
Dr. Helmut Marko: Es gibt schon auch noch Mark Webber. Der ist hier sehr schnell, aber das ist uns egal, denn wir warten eh schon länger, dass wieder einmal ein 1-2-Ergebnis passiert.

Was beurteilen Sie die zahlreichen Abflüge und Unfälle?
Dr. Helmut Marko: Die meisten Ausrutscher waren von Leuten, die neu sind und das nicht so gut können. Perez ist aufs Gras gekommen, wo es noch eine gewisse Feuchtigkeit aus der Nacht gibt, daher ist er abgeflogen. Aber die Strecke ist schwierig und wenn man den Beginn einer Kurvenkombination nicht erwischt, kommen die Fehler am Ende der Kombination.