Kimi Räikkönen verriet am Donnerstag in Singapur der Presse, dass Lotus ausständige Gehaltszahlungen noch nicht beglichen hat. Teamchef Eric Boullier rechtfertigte die Vorgehensweise seines Teams am Freitag. "Die Wahrheit ist: Ja, wir schulden ihm Geld. Er wird aber noch bezahlt werden. Um ehrlich zu sein, im vergangenen Jahr hatten wir zur selben Zeit das gleiche Problem und am Ende des Jahres hatte er sein komplettes Gehalt am Konto. Wir managen eben unseren Cashflow auf diese Art, denn leider sind wir nicht so reich wie andere Teams", erklärte der Franzose in der Pressekonferenz der Teamchefs.

Man habe aktuell den finanziellen Fokus einfach anders gelagert. "Wir haben das Budget bislang eher in Richtung unserer Leute in Enstone ausgerichtet, weil die Weiterentwicklung des Autos ist essenziell, wenn man konkurrenzfähig bleiben will. Mehr steckt nicht hinter dieser Geschichte", so Boullier, der sich sicher ist: "Das beschädigt uns als Marke nicht."

Auch der Abgang von James Allison und Dirk de Beer bereite ihm keine Sorgenfalten. "Ich bin nicht so besorgt wie man vielleicht denken könnte. Wir schlagen ein neues Kapitel in Enstone auf, verlieren wertvolle Leute und einen charismatischen Fahrer. Aber das ist in Enstone davor schon zweimal passiert und jedes Mal ist die Mannschaft danach Weltmeister geworden", meinte Boullier.

An Spekulationen über potenzielle Nachfolger für Räikkönen wollte sich der Franzose noch nicht beteiligen. Paydriver solle es aber keiner sein. "Wir behalten unsere Strategie der letzten Monate bei. Genii hat uns geholfen, das Team dahin zu bringen, wo es heute steht. Jetzt wollen wir bessere Finanzen und mehr Sponsoren, weil wir den nächsten Schritt machen wollen und Stabilität über die nächsten Jahre garantieren wollen. Das ist unsere Strategie, die wir durchziehen müssen. Gelingt uns das, können wir uns auch die Fahrer aussuchen, die für uns erste Wahl sind."

Sicher im Sattel sei hingegen Romain Grosjean - zumindest unter gewissen Voraussetzungen. "Seine Zukunft ist insofern sicher, als dass er einen Vertrag mit uns hat. Er macht in dieser Saison einen guten Job und in den letzten vier Rennen gab es nichts, was man ihm vorwerfen könnte. Wir beobachten ihn jetzt und wenn alles wie geplant läuft, dann sieht er einer großen Zukunft bei uns entgegen."