Jean Todt hat sich bekannt. Der Franzose wird sich der Wiederwahl zum FIA-Präsidenten und damit seinem Herausforderer David Ward stellen. "Es gibt keine Spekulationen, ich mache es", erklärte Todt am Samstag im Rahmen des Großen Preises von Italien in Monza. "Es ist wie das Besteigen eines Berges. Wir versuchen, immer weiter hinauf zu kommen, aber wir sind erst bei 3.000 m. Es liegt also noch ein Weg vor uns", sagte der Franzose, der sich sicher ist, im Paddock große Unterstützung zu haben.

Sehr erfreut zeigte sich der 67-Jährige darüber, dass er am Freitag im Rahmen der FIA-Pressekonferenz viel Lob von den vertretenen Teamchefs erhalten hatte. "Ich habe in der Presse gelesen, dass die Formel-1-Community mich hassen würde - manchmal frustriert es mich etwas, wenn ich Dinge lesen muss, die nicht mit der Realität übereinstimmen", sagte er.

Nur ein Mensch

Dennoch gestand sich der Franzose ein, während seiner ersten Amtszeit nicht immer richtig gehandelt zu haben. "Manchmal mache ich Fehler, aber ich bin ein Mensch und tue hoffentlich manchmal auch gute Dinge", erklärte er. "Es liegt nicht in meiner Natur, ein Diktator zu sein. Meiner Meinung nach kommt man mit Harmonie und Konsensen viel weiter. Das ist der Stil meiner Führung."

Gerade erst sei er einem Mitarbeiter von Ferrari begegnet, der ihn wissen lassen habe, dass man ihn vermisse, verriet der langjährige Teamchef der Scuderia und erzählte weiter: "Manchmal treffe ich Leute von Peugeot. Ich habe Peugeot im Juli 1993 verlassen und sie sprechen noch immer von den guten Zeiten, die wir zusammen hatten - wie gut es war, mit mir zu arbeiten."

"Ich spüre, dass wir einige gute Dinge für den Sport und die Mobilität getan haben und darauf kommt es mir an", betonte Todt, der sich nicht gerne im Scheinwerferlicht der Medien sieht. "Ich werde aber nicht mit jemandem streiten oder auf etwas reagieren, das jemand gesagt oder nicht gesagt hat. Um ehrlich zu sein, bin ich dafür zu alt."