Was ging Ihnen durch den Kopf, als Nico Hülkenberg als Drittplatzierter feststand?
Monisha Kaltenborn: Ich konnte es fast nicht glauben. Wir haben vielleicht mit Plätzen in der Mitte gerechnet, aber sicher nicht mit so einem Platz. Man schaut dann noch einmal hin und fragt sich, ob das wirklich sein kann. Wir haben uns natürlich wahnsinnig gefreut.

Wie gut tut so etwas nach einer bisher so schwierigen Saison?
Monisha Kaltenborn: Ich glaube, das tut uns allen sehr gut. Mir persönlich auf jeden Fall und ich glaube, auch Nico. Das zeigt dem Team, dass wir nichts verlernt haben.

Haben Sie Angst, dass wieder Negativschlagzeilen aufkommen könnten, sollte Nico im Rennen weiter hinten landen?
Monisha Kaltenborn: Angst haben wir sicherlich keine. Wir wissen, was die Probleme am Auto waren und was wir umsetzen können und was nicht. Insofern ist für uns alles sehr transparent und klar. Es ist schön, wenn die kleinen Dinge, die wir umsetzen können, auch so einschlagen. Das spricht für die Ingenieure, die Mannschaft und vor allem den Fahrer, wenn er dieses Quäntchen mehr herausholen kann.

Noch ist unklar, ob es morgen trocken bleibt. Sind Sie beim Setup einen Kompromiss eingegangen?
Monisha Kaltenborn: So klar ist das alles nicht. Mein letzter Stand war, dass der Regen nach dem Rennen einsetzen sollte. Ich glaube, auf diese Spekulationen darf man sich nicht zu sehr einlassen. Natürlich wird das irgendwo mitberücksichtigt, aber ich glaube, das ist so ziemlich der letzte Faktor.

Esteban Gutierrez sieht im Training oft gut aus, kann die Leistung im Qualifying aber selten umsetzen. Liegt das an seiner mangelnden Erfahrung?
Monisha Kaltenborn: Ich glaube, es gibt keinen einzelnen Faktor dafür. Er hat sehr viel schon in den Trainings gezeigt, er ist auch bei vielen Abstimmungen maßgeblich dabei und entscheidet die Richtung oder gibt sie mit vor. Wir müssen sehen, was genau passiert ist. Sicherlich, je mehr Erfahrung man sammelt, desto besser kann man mit solchen Situationen umgehen, aber abschreiben sollte man ihn für das Rennen noch nicht.

Hat Estebans Performance bereits eine Auswirkung auf die Fahrerfrage für 2014? Immerhin ist Sergey Sirotkin hier...
Monisha Kaltenborn: Ich denke, man sollte sich nicht auf einzelne Punkte stürzen. Wir müssen zunächst schauen, wie das Rennen morgen läuft. Wir freuen uns zunächst und nehmen es dann Schritt für Schritt.

Haben sie den Rennkalenderentwurf für 2014 gesehen?
Monisha Kaltenborn: Ja, ich habe den Entwurf gesehen.

Sind 21 Rennen zu viel?
Monisha Kaltenborn: Wir sollen abwarten, wie der Kalender wirklich aussehen wird und dann können wir darüber reden. Es ist die Aufgabe des kommerziellen Rechteinhabers, den Kalender festzulegen. Wir sollten ihn dabei unterstützen, denn er schaut ja auch, dass es für uns nicht zu schwierig wird. Wenn er etwas nicht erreicht, regen wir uns auf, dass es nicht genügend Einnahmen gibt und wenn er etwas hinstellt, regen wir uns genauso auf. Ich glaube, wir sollten warten, wie der definitive Kalender aussieht und dann können wir darüber reden.