Wie sieht Deine Bilanz des ersten Trainingstages aus?
Felipe Massa: Wir haben verschiedene Flügel-Konfigurationen ausprobiert, um den optimalen Abtrieb für den Rest des Wochenendes herauszufinden. Aber Red Bull scheint grundsätzlich sehr stark zu sein, mit beiden Reifentypen, im Renntrim... Es dürfte also kein einfaches Wochenende für uns werden. Aber wir werden unser Bestes geben...

Du hast außer der missglückten Boxenausfahrt heute früh, wo dich das Team zu spät rausgeschickt hat, am Nachmittag auch noch technische Probleme bekommen...
Felipe Massa: Ja, deshalb war es kein optimaler Tag, denn ich bin in der zweiten Session dadurch einige Runden zu wenig gefahren. Gleich in der ersten Kurve, als ich aus dem ersten in den zweiten Gang schalten wollte, ist das Getriebe selbständig in den dritten gesprungen - und dann ging nichts mehr. Es scheint etwas Größeres im Getriebe selbst zu sein, denn sie mussten es aufmachen...

Generell hatte es heute den Anschein, als wäre Ferrari hier sogar nur die vierte Kraft?
Felipe Massa: Möglich, aber wir müssen jetzt noch mal alles analysieren, was wir in den Trainings ausprobiert haben, und sehen, wie wir das Auto noch verbessern können, vor allem für das Qualifying. Über das Verhalten im Renntrim kann ich noch gar nicht so viel sagen, dafür bin ich zu wenig gefahren.

Massa liebt den Kontakt zu den Ferrari-Fans., Foto: Sutton
Massa liebt den Kontakt zu den Ferrari-Fans., Foto: Sutton

Als Ferrari-Pilot bist Du ja hier besonders begehrt, gestern hat eine Frau, die dir ein Riesenfoto geschenkt hat, ja erzählt, dass sie wegen Dir sogar Ärger mit ihrer Tochter bekommt... Sie wollen zwar beide einen Ferrari-Doppelsieg, sie aber Dich vorn, die Tochter dagegen Alonso...
Felipe Massa: Das war schon lustig, ja.... Aber ich liebe die italienischen Ferrari-Fans mit ihrem Enthusiasmus einfach, das ist toll, wie für sie Ferrari wirklich fast das Wichtigste im Leben ist. Es ist fast unmöglich, hier in Monza auf die Strecke zu kommen, ohne dass sie überall auf dich warten, dir die Hand geben, dich berühren wollen. Die Italiener lieben ja diesen engen Kontakt, und ich finde das toll, so spürt man diese Kraft, die da dahinter steht, noch mehr. Ich bin ja selbst fast ein halber Italiener, ich habe ja auch einen italienischen Pass, in meiner Familie gibt es noch viel an italienischer Lebensweise... Deshalb hoffe ich natürlich erst recht, ihnen hier ein exzellentes Ergebnis liefern zu können - hoffentlich den gewünschten Doppelsieg (lacht)...

Was sagst Du eigentlich zum neuen provisorischen Kalender - 21 Rennen? Gilt für Dich auch: je mehr, desto besser?
Felipe Massa: Also je mehr, desto besser - das würde ich bei Zahlen von 21 und mehr dann schon nicht mehr sagen. Das wird dann alles schon sehr viel. Für uns als Fahrer ist das alles noch akzeptabel, aber man muss auch mal an die anderen Beteiligten denken, vor allem an die Mechaniker, vor allem bei den Back-to-Back-Rennen, wo die mit dem ganzen Auf- und Abbau einen riesigen Stress haben. Und irgendwann wird das dann halt auch zur Sicherheitsfrage: Da ist dann eben vielleicht mal ein Rad nicht richtig montiert, wenn die Leute so überarbeitet sind... Diesen Aspekt darf man nicht vergessen.