Es ist das Los einer Nachwuchsmannschaft, seine besten Akteure zu einem gewissen Zeitpunkt ziehen lassen zu müssen, damit sie sich höheren Aufgaben zuwenden können. Genau so ergeht es Toro Rosso, das Daniel Ricciardo 2014 an das große Schwesterteam Red Bull Racing verliert. Teamchef Franz Tost kann sich von seinem australischen Schützling zwar nur schwer trennen, weiß jedoch auch, dass es für ihn der richtige Schritt ist.

"Gratulation an Daniel, auch wenn wir ihn gerne behalten hätten, weil er ein talentierter Fahrer ist, der bei Toro Rosso einen großartigen Job gemacht hat", sagte der Österreicher. "Gleichzeitig sind wir aber erfreut, dass er diesen Wechsel vollzieht, was bedeutet, dass er in die Fußstapfen von Sebastian Vettel tritt."

Als Dietrich Mateschitz das einstige Minardi Team kaufte und es in Toro Rosso umwandelte, sei es sein erklärtes Ziel gewesen, für junge Piloten eine Ausbildungsstätte zu schaffen, um einmal das große Ziel, ein Cockpit bei Red Bull zu bekommen, zu erreichen, führte Tost aus. "Daniels Wechsel rechtfertigt die Arbeit des Red Bull Young Driver Programms und zeigt zudem, dass wir ihm bei Toro Rosso eine gute Rennfahrerausbildung gegeben haben." Ricciardo kenne sein neues Team bereits von mehreren Testfahrten und werde sich bald zuhause fühlen, ist Tost sicher. "Sie werden nicht einmal die australische Flagge am Auto ändern müssen."

Wer Ricciardo bei Toro Rosso ersetzt, steht noch in den Sternen. Zuletzt wurde immer wieder der Name Antonio Felix da Costa genannt, der bereits im Frühjahr bezüglich seiner Formel-1-Pläne bei Motorsport-Magazin.com sagte: "Das Ziel ist, es nächstes Jahr zu schaffen. Entweder nächstes Jahr oder nie." Wie Tost betonte, habe man bei der Nachbesetzung des vakanten Cockpits aber keine Eile. "Wir werden alle unsere Optionen betrachten und dann zu einem späteren Zeitpunkt eine Entscheidung treffen", ließ er sich nicht in die Karten blicken.