Ein Blick auf die Zahlen: Sebastian Vettel führt die Weltmeisterschaft vor dem Belgien Grand Prix mit 172 Punkten souverän an. Lewis Hamilton liegt mit 124 Zählern auf Rang vier, Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg ist Sechster mit 84 WM-Punkten. Die Silberpfeile gewannen der drei vergangenen fünf Rennen und gelten in Spa-Francorchamps wieder als Favorit und größter Herausforderer von Red Bull. Damit fällt der Name 'Rosberg' jedoch eher selten, wenn es darum geht, wer Vettel auf seinem Weg zum vierten Titel aufhalten kann. Rosbergs Rückstand auf seinen Landsmann beträgt 88 Punkte und nur die wenigsten glauben, dass er noch entscheidend in den Titelkampf eingreifen kann.

Vielmehr wurde Hamilton, der den letzten Grand Prix vor der Sommerpause in Ungarn gewann, von einigen Medien zum großen Vettel-Rivalen ausgeschrieben. Augenscheinlich hatte Rosberg kein Problem damit und er interessiere sich sowieso nicht so sehr dafür, was die Zeitungen schreiben. "Ich bin überhaupt nicht die zweite Geige, so etwas höre ich zum ersten Mal", so Rosberg. "Teamintern ist es ganz klar wie immer und so, wie es auch in den vergangenen vier Jahren lief: Wir sind beide gleich und es wird Vollgas gefahren."

Während der gemeinsamen Zeit mit Michael Schumacher war Mercedes nicht in der Situation, um den Titel kämpfen zu können. Angesichts der aktuell starken Form der Silberpfeile könnte sich das dieses Jahr ändern und zumindest zu diesem Zeitpunkt hat Hamilton die besseren Karten als Rosberg. Der Deutsche war sich aber sicher, dass das Team in den kommenden Rennen Hamilton nicht den Vorzug geben wird. "Die Gefahr besteht nicht, das Thema gibt es gar nicht", meinte Rosberg vehement.

Er selbst habe sich noch keine Gedanken bezüglich der Weltmeisterschaft gemacht, versicherte Rosberg. Sein Plan: von Rennen zu Rennen schauen. "Das ist im Moment der beste Weg", war sich Rosberg sicher. "Wir versuchen weiter, fantastische Ergebnisse zu erzielen, darauf fokussiere ich mich. Aber Spa ist eine ganz andere Geschichte als zuletzt Ungarn und es ist unmöglich zu wissen, wie es hier für uns laufen wird."

Zwar heißt es, dass Mercedes die Achterbahn-Strecke von Spa besser liegen wird als dem Red Bull, doch darauf wollte sich Rosberg nicht verlassen: "Ich bin nicht sicher, ob es überhaupt noch Strecken gibt, die einzelnen Teams besser liegen." Das habe man etwa in Silverstone sehen können, wo Rosberg seinen zweiten Saisonsieg nach Monaco einfuhr. "Auf einmal waren wir in Silverstone schnell, dabei war das früher unsere schlechteste Strecke. Ich glaube, dass wir überall schnell sein können."