Passend zum Namen erweist sich Silverstone für die Silberpfeile immer mehr zum guten Pflaster. Bereits beide repräsentativen Trainingssitzungen in England gingen an diesem Wochenende an die Stuttgarter, nur in der ersten verregneten Session musste man der Konkurrenz den Vortritt lassen. Da man am Samstag heuer traditionell bestens aufgestellt ist und die Vorzeichen mit einer Doppel-Bestzeit im Abschlusstraining am Vormittag beim Heimspiel auch mehr als verheißungsvoll aussahen, war die Ausgangslage vor dem Qualifying recht klar - zu beantworten war lediglich noch die Frage, welcher der beiden Mercedes-Piloten am Ende die Nase vorne haben würde. Schlussendlich hieß die Antwort: Lewis Hamilton.
Vor seinen heimischen Fans mobilisierte der Lokalmatador noch einmal alle Extrareserven und setzte sich mit einer Fabelrunde in Q3 vier Zehntel vor Nico Rosberg durch - der erste externe Verfolger war mit Sebastian Vettel bereits 0,6 Sekunden zurück. "Das war eine großartige Show für alle. Ich freue mich für das Publikum und hoffe, dass wir auch morgen etwas Besonderes schaffen können", jubelte Hamilton nach der Qualifikation. "Großartige Arbeit des Teams - ich bin sehr froh über die Pole." Erinnerungen kamen bei Hamilton auch an seine erste Heim-Pole hoch. "Es war wieder genauso wie 2007, als ich das hier in Silverstone schon einmal geschafft habe - einfach herausragend", strahlte der Brite.
Was bringt der Sonntag?
Mit Blick auf den Sonntag wollte er die silberne Euphorie aber noch etwas bremsen. "Es wird ziemlich schwierig, Seb hinten zu halten, aber unsere Pace war hier bislang nicht so schlecht wie in der Vergangenheit", blickte Hamilton auf die Performance des F1 W04 über die Distanz voraus. Eine Hoffnung des Briten ruhte auch noch auf dem Wettergott in seiner Heimat. "Wir müssen die Temperaturen morgen abwarten, aber mit etwas Vorsicht können wir morgen vielleicht besser mit den Reifen umgehen." Hamilton versprach: "Ich werde pushen und mein Bestes geben - genauso wie Nico." Dass Stallkollege Rosberg ihm am Sonntag sicher nicht brav Schützenhilfe für einen Heimsieg leisten werde, dessen war sich der Ex-Champion bewusst. Der Deutsche fügte hinzu: "Es ist ein tolles Gefühl, wenn man mit so einem Auto ins Qualifying geht, denn wir haben am Samstag sicher das schnellste Auto - das ist sehr cool."
Dass es für ihn diesmal nicht zur Pole-Position reichte, fand der Wiesbadener weniger schlimm. "P2 ist nicht die Pole aber auch in Ordnung." Für Rosberg stand fest: "Das war tolle Arbeit vom Team, uns hierhin zu bringen. Nun hoffe ich, dass wir auch am Sonntag besser werden." Zwar sei er sich sicher, dass einige andere Teams im Rennen noch stärker sind,"aber vielleicht können wir vorne mitkämpfen und ein gutes Ergebnis erzielen", so der seit Donnerstag 28-Jährige. Rosberg fügte an: "Wir haben definitiv eine gute Basis für morgen, wissen aber auch, dass der Sonntag unsere Schwäche ist. Gestern haben wir im Renntrimm getestet, da sah es schon einmal besser aus als zuletzt - ich hoffe also, dass es besser wird... aber ob es reicht, um unsere Position zu halten, weiß ich nicht."
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