Überraschung auf der Ile de Notre Dame: Paul di Resta fuhr im Force India die schnellste Zeit auf abtrocknender Strecke in Kanada. Jenson Button und Romain Grosjean komplettierten die Top-3 des 1. Freien Trainings.

Das Wetter: Das unsommerliche Wetter ist der Formel 1 von Europa nach Kanada gefolgt. Nachdem es bereits am Donnerstag geregnet hatte, fanden die Piloten auch am Freitagvormittag eine nasse Strecke auf dem Circuit Gilles Villeneuve vor.

Die Reifen: Eigentlich wollte Pirelli am Freitagmorgen in Kanada seine neue Hinterreifenkonstruktion testen. Das schlechte Wetter machte den Italienern allerdings einen Strich durch die Rechnung. Aussagekräftige Reifentests waren in den trockenen Schlussminuten nicht möglich. Das große Problem dabei: Pirelli darf die Reifen während einer Saison nur ändern, wenn alle Teams zustimmen (oder Sicherheitsbedenken bestehen). Bislang sind nicht alle Teams von den neuen Hinterreifen angetan - es gilt also noch Überzeugungsarbeit zu leisten.

Die Zwischenfälle: Den ersten Ausritt des Wochenendes hatte Valtteri Bottas. Der Finne fuhr mit seinem Williams geradeaus über die Wiese, kam aber unbeschadet wieder zurück auf die Bahn. Auch Lewis Hamilton und Jenson Button mussten gezwungenermaßen eine eigenwillige Linie in der Zielkurve nehmen. Nicht ganz so harmlos verlief der Ausrutscher von Jules Bianchi. Der Marussia-Pilot rettete sich in einen der Notausgänge, kam dort aber nicht mehr heraus und musste das Auto wegen drohender Überhitzung abstellen.

Der Mauerkuss: Pastor Maldonado sorgte wenige Minuten vor Trainingsende für den ersten Mauerkontakt auf der Ile de Notre Dame. Maldonado hüpfte über den Randstein, schlug mit der Fahrzeugnase an der Streckenbegrenzung an und blieb dann verkehrt herum stehen. Seine Session war damit vorzeitig beendet.

Die Positionen: In 1:21.020 Minuten sicherte sich Paul di Resta in den Schlussminuten des Trainings die Bestzeit. Jenson Button, Romain Grosjean, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen komplettierten die Top-Fünf. Sebastian Vettel reihte sich auf Rang neun ein. Die Mercedes kamen auf die Ränge sieben für Nico Rosberg und 16 für Lewis Hamilton.

Die Analyse: Die Aussagekraft des 1. Trainings ist mehr als eingeschränkt. Ein Großteil der Session fand auf feuchter Bahn statt, erst in den Schlussminuten bildete sich eine trockene Fahrlinie, was allerdings schnell zu Ausrutschern oder Drehern verleitete. Eine Einschätzung des Kräfteverhältnisses sowie der neuen Hinterreifen ist schlicht nicht möglich. Im 2. Training am Nachmittag könnte es erneut nass werden.