Als einen Griff ins Klo hatte Sebastian Vettel die harten Reifen zuletzt in Barcelona bezeichnet. An diesem Wochenende in Monaco bringt Pirelli zwar die weichen und superweichen Reifen mit an die Strecke, doch der Red-Bull-Star erneuerte seine Kritik noch einmal. Diesmal griff er den Reifenlieferanten direkt an. "Pirelli muss bessere Arbeit bei der Sicherheit leisten", so der amtierende Weltmeister. "Wir haben gesehen, dass die Leute unter den Reifen litten. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Das lag aber nicht daran, dass die Piloten über Teile auf der Strecke fuhren, sondern daran, dass die Reifen einfach nicht gut genug sind."

Vettels Angriff auf den Sicherheitsaspekt der Reifen bezog sich auf die kürzlich diskutierte Situation, als sich die FIA in die schier unendliche Reifen-Debatte einmischte und erklärte, dass die Reifen ausschließlich wegen des Sicherheitsaspektes geändert werden dürfen - und nicht etwa wegen zu vieler Boxenstopps in den Rennen. Vieles deutet nun darauf hin, dass Pirelli seine Reifen für den Großen Preis von Kanada nicht so dramatisch verändern wird wie zunächst angenommen. "Wir sehen immer wieder viele Marbles während den Rennen", so Vettel in Bezug auf die Gummifetzen, die sich häufig abseits der Ideallinie breit machen. "Das kann gefährlich werden", meinte Vettel.

Dass Vettel und Red Bull keine großen Freunde der aktuellen Pirelli-Generation sind, dürfte kein Geheimnis sein. Seine Kritik wollte er daran jedoch nicht festmachen, vielmehr ginge es um den Motorsport im Allgemeinen. "Das Racing hat sich stark verändert", erklärte der 25-Jährige. "Heute winken wir die anderen im Rennen an uns vorbei, um Reifen zu sparen. Das ist nicht die Idee des Motorsports. Wenn wir Fahrer - und nicht nur unser Team - Probleme mit den Reifen haben, ist das heutzutage nicht mehr so wie früher und wie wir es alle mochten." Für Außenstehende sei es schwierig zu verstehen, wie sich der Rennsport aus Sicht der Fahrer verändert habe.