McLaren brachte wie die anderen zehn Teams zahlreiche Updates nach Barcelona, doch das schwächelnde Team aus Woking sah am Samstag davon ab, die allerneueste Spezifikation, einen überarbeiten Frontflügel, einzusetzen, da die beiden Teile erst über Nacht eingeflogen worden waren und daher noch nicht die Flexbilitätstests der FIA bestanden hatten.

Perez erreichte Startplatz neun, Foto: Sutton
Perez erreichte Startplatz neun, Foto: Sutton

"Es war sehr eng", sagte Teamchef Martin Whitmarsh bezüglich der Entscheidung über den Einsatz der Neuentwicklungen. "Wir waren nicht sicher, ob sie als legal eingestuft werden würden und haben die Entscheidung getroffen, die Flügel nicht einzusetzen", erklärte er. McLaren hatte darauf gehofft, dass die FIA die Teile noch vor dem dritten Freien Training abnehmen würde, wozu sich jedoch nicht die Gelegenheit geboten hatte.

"Wir und die anderen Teams testen die Teile, bevor sie hierher kommen und die Toleranz hinsichtlich der Beweglichkeit ist sehr streng", betonte Whitmarsh, der jedoch nicht der FIA den schwarzen Peter zuschob, obwohl die Testgeräte nicht zur Verfügung standen als McLaren sie benutzen wollte.

"Unsere Hoffnung bestand darin, die Anlage nutzen zu können, aber man muss fairerweise sagen, dass die FIA keine Verpflichtung hat, sie am frühen Samstagmorgen zur Verfügung zu stellen, daher gibt es keinen Grund für Kritik", betonte der Teamchef. "Ohne den Check wäre es nicht klug gewesen, weiterzumachen."

Zu optimistisch vor der Saison

Auch ohne den neuen Flügel konnte McLaren jedoch Fortschritte erzielen, da Sergio Perez den Einzug in Q3 schaffte und in Q2 die siebtbeste Zeit setzte. Als Hauptgrund für die Steigerung hob Whitmarsh den Umstand hervor, dass die Korrelation zwischen im Simulator und auf der Strecke erhobenen Daten nun besser übereinstimme.

"Die Simulation vor dem Start der Saison war über-optimistisch und wir hatten eine schlechte Korrelation, aber wenn man zurückblickt und ehrlich mit sich selbst ist, gibt es zumeist den Willen, die Daten positiver zu interpretieren als sie wirklich sind", gab Whitmarsh zu. "Die Simulation bevor wir hierher kamen war die bescheidenste."

Dennoch musste der Brite konstatieren, dass McLaren nicht ein Sprung in jenem Ausmaß nach vorne gelungen war, wie man ihn sich erhofft hatte. Für die Rennen in Monaco und Kanada plant der Rennstall weitere Updates, die auf dem spanischen Paket aufbauen sollen, darunter ein neuer Frontflügel, Heckflügel sowie eine überarbeitete Aufhängung.