2014 steht der große Regelumbruch bevor. Erstmals in der Geschichte der Formel 1 wird Red Bull Racing ein neues Regelwerk als großer Gejagter, für den viel auf dem Spiel steht, in Angriff nehmen müssen. Denn in den vergangenen viereinhalb Jahren war kein Rennstall erfolgreicher als der austro-britische. Star-Designer Adrian Newey freut sich aber auf diese Herausforderung. "Sie [die Regeln] sind anders und Veränderung ist immer gut", sagte der Brite in Barcelona. Das Hauptproblem sei im Moment die Doppelbelastung, parallel am aktuellen Auto und dem zukünftigen Konzept arbeiten zu müssen. "In einer idealen Umgebung, würde man einfach kurz den Personalstand erhöhen, um das zu stemmen, und danach wieder einige Stellen abbauen. Aber diese Option gibt es ja nicht. Natürlich müssen wir genug Aufwand in das Auto für 2014 stecken und das tun wir im Moment bereits", so Newey.

Wie man die Arbeit aufteilen wird, soll davon abhängig sein, wie der Kampf um die Weltmeisterschaft verläuft. "Wenn man in einem engen Kampf um die Meisterschaft steckt, will man an dieser Front natürlich nicht zurückstecken. Es ist ein Drahtseilakt ohne Patentrezept", sagte der Brite, der froh ist, sich zumindest mit am neuen Antriebsstrang nicht im Detail belasten zu müssen. "Die Philosophie ist, dass Motor, KERS und Speichereinheit eine gemeinsame Komponente bilden. Aber damit müssen sich die Motorenhersteller befassen."

Überhaupt sei die kreative Arbeit sehr eingeschränkt. "Der Großteil des Aussehens der Autos wird ohnehin durch das Regelwerk diktiert, das engt die Arbeit ein", so Newey, der bereits eine Vorstellung vom künftigen Aussehen der Formel 1 hat: "Optisch wird der Beam Wing wegfallen, die Nase wird wieder sehr tief stehen und die Frontflügel werden auf jeder Seite 75 Millimeter schmaler. Eine andere Sache sind die Seitenkästen, die größer werden könnten, um den erhöhten Kühlbedarf abzufangen."

Auf den RB5 ist Newey besonders stolz, Foto: P. Filisetti
Auf den RB5 ist Newey besonders stolz, Foto: P. Filisetti

2009 gab es den letzten Regelumbruch, damals schaffte Red Bull Racing den Sprung in die Spitzengruppe der F1-Teams. "Ich habe die neuen Regeln für 2009 sehr genossen", schwelgte Newey in Erinnerungen. "In gewissen Weise bin ich auf dieses Auto am stolzesten, auch wenn wir damals nicht die WM gewinnen konnten. Wir hatten damals keinen Doppeldifussor - was uns im Endeffekt die WM gekostet hat. Das und der Umstand, dass wir damals noch nicht reif genug waren, als Team auf einem WM-fähigen Level zu agieren. Das war auf jeden Fall der Katalysator, der dem Team in Milton Keynes die Zuversicht gegeben hat, große Dinge mit den Folge-Autos zu leisten."