Ross Brawn bezeichnete den Bahrain GP im Vorfeld als einen entscheidenden Indikator, wie es um die Performance bei Mercedes bestellt ist. Doch auch wenn die Zeichen nach dem Rennen im Wüstenstaat nicht gerade auf Erfolg stehen, lässt der Teamchef vor dem Europaauftakt den Kopf nicht hängen, auch wenn er den Misserfolg in Bahrain nicht kleinredet. "Um ehrlich zu sein, haben wir nicht mit solchen Schwierigkeiten gerechnet. Es war schlimmer, als wir erwartet hatten", gab er gegenüber Autosport unumwunden zu.

"Wir wussten vorher, dass wenn wir dort alles unter Kontrolle bekämen, das ein ziemlich ermutigendes Zeichen wäre. Aber wir sind nicht weit weg, denn in der zweiten Hälfte des Rennens, als es etwas abgekühlt ist, konnte Lewis den Ball wiederaufnehmen und mitspielen. In der ersten Hälfte des Rennens hat er sicherlich kämpfen müssen", fasste Brawn zusammen. Einen ähnlichen Leistungsabfall wie im Verlauf der vergangenen Saison sieht der Teamchef nicht. "Es ist etwas anderes. Wenigstens hatten wir die Kern-Leistung, wir haben nur die Reifen überhitzt", relativierte er.

Lewis Hamilton musste sich nach Podiumsergebnissen in Malaysia und China in Bahrain mit Rang fünf begnügen, nachdem er aufgrund eines Getriebeschadens rückversetzt wurde, während sein Teamkollege Nico Rosberg von der Pole Position auf Rang neun abrutschte. "Wir könnten mehr solcher Rennen erleben, wenn wir unsere Leistung in diesem Bereich nicht verbessern, denn wenn man an einem Ende der Skala ist, dann ist man schneller am Limit als andere, sobald die Reifen aufgrund der Temperatur beeinträchtigt sind", analysierte Brawn. "Jeder scheint Probleme zu haben, aber es kommt auf den Schweregrad an."

Es sei ermutigend gewesen, zu Beginn der Saison nicht diese Probleme gehabt zu haben und auch im schwül-heißen Malaysia habe Mercedes die richtigen Lösungen gefunden. "Nur in Bahrain haben wir nicht die richtigen Lösungen gefunden. Wir haben am Freitag und am Samstagmorgen nicht die Hinweise gefunden, die uns gezeigt hätten, wie das Rennen verlaufen wird."