Das Rezept scheint so einfach, manchmal ist es aber doch so schwierig. "Wir haben heute einfach die perfekte Balance für diese Bedingungen hinbekommen. Wenn du da im richtigen Fenster bist, kannst du so dominant gewinnen, wie wir das heute getan haben. Bist du es nicht - und das Fenster ist sehr eng - können auch vier oder fünf Stopps möglich sein", erklärt Christian Horner. Der Red-Bull-Teamchef feierte gemeinsam mit Sebastian Vettel den zweiten Saisonsieg und den Ausbau der WM-Führung.

Dieses Fenster hätte vor allem Vettel in Bahrain perfekt erwischt und sowohl in Sachen Überholmanöver gegen Nico Rosberg als auch Fernando Alonso einen fantastischen Job gemacht. "Ab dem Moment, in dem er in Führung lag, hatte er das Rennen komplett unter Kontrolle", lobte Horner.

Dabei ließ der Teamchef auch keine Störgeräusche wie den Vorteil durch Fernando Alonsos defektes DRS oder die schlechte Startposition von Kimi Räikkönen zu. "Er überholte Fernando noch bevor er das Problem mit dem DRS hatte", unterstrich Horner, dass Ferrari auch ohne Schwierigkeiten nicht in den Führungskampf hätte eingreifen können. So auch bei Lotus. Schließlich wäre Grosjean ebenfalls mit einer Dreistopp-Strategie unterwegs gewesen, die Pace von Vettel habe er aber nicht gehen können. "Sebastian war heute einfach unantastbar."

Weniger begeistert war Horner davon, dass Vettel es erneut nicht lassen konnte, noch kurz vor Schluss die schnellste Runde in den Asphalt zu brennen und damit den dominanten Sieg zu gefährden. "Wir kennen ihn ja mittlerweile gut genug", lachte Horner. "Er war im DRS-Fenster von Daniel Ricciardo und war somit eine halbe Sekunde schneller - die Versuchung war einfach zu groß."

Webbers verflixte Reifen

Die Reifen machten Webber einen Strich durch die Rechnung, Foto: Red Bull
Die Reifen machten Webber einen Strich durch die Rechnung, Foto: Red Bull

In derartige Versuchung kam Teamkollege Mark Webber nicht. Der Australier startete nach seiner Strafversetzung auf den Medium-Reifen im Pulk. Nach seinem ersten Stint kam Webber früh rein, arbeitete sich dann mit schnellen Zeiten aber wieder bis auf den zweiten Rang nach vorne. "Unglücklicherweise konnte er die Reifen in diesem Stint nicht lange genug am Leben halten, was ihn für die letzten beiden unter Druck setzte", sagte Horner und klärte, dass auf diesem Reifensatz nahezu kein Meter mehr möglich war. "Als wir den dritten Stopp machten, überlegten wir, ob sogar ein vierter nötig sein würde." Dieser Gedanke kam auf, da sein letzter Stopp nur eine Runde nach Kimi Räikkönen stattfand, der mit den Reifen deutlich besser umging und ohnehin nur zwei Mal an der Box stoppte.

Ein Punkt, der Horner erneut Kritik an den Reifen äußern lässt. "Wir sahen heute Leute, die vier Mal stoppten und das ist ein bisschen zu extrem", so die klare Meinung des Briten. Zwar hätten andere Teams noch deutlich größere Probleme als Red Bull gehabt, aber für Horner waren die Reifen in Bahrain wirklich am Limit.