Die Reifen sind das beherrschende Thema in der Formel 1. Die Handhabung der sensiblen Pneus ist im Moment die entscheidende Variable, wenn es um Pole Positions und Siege geht. "Es gibt wirklich viel zu lernen", bestätigte Lewis Hamilton. "Die Reifen sind noch härter als im Vorjahr, als Fahrer muss man viele verschiedene Techniken lernen. Deshalb verbringe ich viel Zeit im Simulator."

Die unberechenbaren Walzen nötigen ihn manchmal sogar dazu, gegen seinen Instinkt zu handeln, erzählte Hamilton. "Manchmal ist die Verlockung groß, ein Kurve volle Pulle zu durchfahren, aber das wäre für die Reifen nicht gut. Deshalb ist es besser, sich da ein bisschen zurückzunehmen, damit sie länger leben." Wirklich gewöhnen kann sich der britische Heißsporn an das Gefühl, auf Sparflamme zu fahren, allerdings nicht. "Es fühlt sich wirklich langsam an", meinte er. "Aber so läuft das Spiel zur Zeit."

Freude macht Hamilton hingegen die angesprochene Arbeit im Simulator. Die Aussicht, Mercedes an die Spitze zu führen, sei ein riesiger Antrieb für ihn. "Es macht Spaß, weil wir ein Ziel verfolgen, und ich hoffe, ich kann meinen Teil dazu beisteuern." Im gleichen Atemzug räumte der 28-Jährige mit dem Gerücht auf, dass die Entwicklungsarbeit im Simulator nicht zu seinen Stärken zählt. "Ich weiß nicht genau, wie der Simulator im Detail funktioniert, aber als Fahrer weiß ich, wie es sich im Auto anfühlt", stellte er klar. "Von daher kann ich in diesem Punkt viel Unterstützung leisten."

Und dass nicht nur 2013, sondern auch im kommenden Jahr, wenn die Boliden im Zuge des neuen Regelwerks mit den V6-Turbomotoren ausgestattet werden. "Ich will so viel wie möglich beitragen", so Hamilton. "Ich habe dem Team schon gesagt, dass das eine tolle Möglichkeit für uns ist." Seine Aufgabe sieht der Engländer vor allem darin, die Technik-Abteilung mit Nutzen bringendem Feedback zu versorgen. "Natürlich versuchen die Ingenieure, einen Motor mit möglichst viel Power zu entwickeln", erklärte er. "Aber sie müssen wissen, wo sie diese Power einsetzen. Das ist ein Bereich, wo ich mich mit einbringen kann."

Gleiches gelte für die Handhabung der Reifen, die mit den neuen Aggregaten sicherlich nicht einfacher wird. Hamilton ist davon überzeugt, dass er den Mercedes-Ingenieuren auch hier wertvolle Tipps liefern kann. "Die Reifen sind eine andere Sache. Die neuen Motoren haben unheimlich viel Power, es wird wichtig sein, diese progressiv einzusetzen", erläuterte der frühere Weltmeister. "Da haben die Fahrer ebenfalls viel Input."