Gespannt blicken Technik-affine Fans auf das Jahr 2014. Nach acht Jahren werden die hochdrehenden 2,4-Liter V8-Motoren durch 1,6-Liter V6-Turbo-Aggregate ersetzt. Diese Änderung stellt Techniker vor die größten Herausforderungen seit langer Zeit. Doch es scheint, als müssten die Ingenieure mit Prüfstandtests auskommen, bevor die Saison 2014 mit den Wintertests eingeleitet wird. Immer wieder gab es Diskussionen darüber, ob noch in diesem Jahr erste Tests mit dem neuen Antriebsstrang auf der Rennstrecke stattfinden sollen.

"Diese Debatte hat sich jetzt mehr oder weniger durch die verbleibende Zeit erübrigt. Wir haben jetzt das zeitliche Ziel, die Autos das erste Mal im neuen Jahr zum Laufen zu bekommen", erklärte der Leiter der Renault-Motorenabteilung, Rob White. Doch der Brite geht zumindest davon aus, dass es 2014 zu den zwölf Wintertesttagen noch zusätzlich Testgelegenheit geben wird. "Es gibt etwas, wie ziemlich konkrete Pläne dafür, dass es eine zusätzliche Testsession geben wird. Wir sind stark dafür."

Details seien allerdings noch nicht bekannt. "Ich weiß nicht, wie das genaue Format sein würde oder wo sie [die Tests] stattfinden würden, aber wir gehen davon aus, dass es ein zusätzlicher Test für alle Teams sein wird und nicht optional wie es jeder gerade will und braucht", sagte der britische Ingenieur zu Autosport.

White nannte auch die Gründe, weshalb er Tests noch in diesem Jahr für ausgeschlossen hält: "Blicken wir nur beispielsweise auf Oktober, nur um zu sehen, was die Konsequenzen wären. Wenn man im Oktober testen würde, dann müsste man die Motoren im September zusammenbauen." Doch damit sei die Fahnenstange noch lange nicht erreicht, wie er fortführte. "Die Schwierigkeit ist, dass die nötigen Teile für diese Motoren schon etwa drei Monate zuvor in Fertigung gegeben werden müssen."

Weil die Teile schon in Rennspezifikation getestet werden sollen, müssten sie bis spätestens Mai fertig konstruiert sein. "Wir wollen ein bisschen Erfahrung mit diesen Teilen bei Tests sammeln, bevor wir mit ihnen auf die Strecke gehen. Also müssten sie jetzt, oder zumindest sehr bald existieren." Weil sich Renault bei einigen Teilen noch immer in der Konstruktionsphase befinde, sei das Ziel 2013 also sehr unrealistisch, eher unmöglich.

Auch wenn andere Motorenhersteller in der Entwicklung schon weiter seien, glaubt White dennoch nicht daran, dass sie großes Interesse an einem vorzeitigen Test hätten. "Auch wenn es sicher wäre, anzunehmen, dass es bei den Motoren und den Antriebseinheiten keine signifikante Arbeit gibt - was wahrscheinlich nicht der Fall ist -, dann wären alle Teams damit beschäftigt, die Design-Annahmen zu charakterisieren und sie zu bestätigen oder Daten zu sammeln, um etwas zu verändern."