Martin Whitmarsh steht - vergangene Erfolge hin oder her - vor allem in der britischen Presse in der Kritik, nachdem McLaren zum Saisonstart 2013 nicht die erhoffte Performance zeigte. Zahlreiche Fans sollen zudem die Rückkehr von Ron Dennis an den Kommandostand gefordert haben. Den Teamchef jucken derartige Schlagzeilen jedoch nicht. "Ich bin entspannt, was das angeht. Ich mache das, was ich tue, mit Leidenschaft, und ich mag es nicht, wenn es nicht richtig läuft, aber wir müssen alle unseren Job machen und ich scheue nie davor zurück, mich einer Sache zu stellen", erklärte er.

Es sei nicht sein Stil, dem Drängen anderer nachzugeben und Namen zu nennen, wer denn nun für die Misere verantwortlich sei, da sich die Betroffenen in der Regel nicht einmal selbst verteidigen könnten. "So gehe ich nicht vor und ich hoffe und glaube schließlich an unsere Fahrer, Ingenieure und so weiter. Wir haben hier viele gescheite, motivierte Leute", betonte er. "Wenn man versucht, Entscheidungen zu treffen oder diese auf Teufel komm raus durchzusetzen, indem man sagt: 'Ich bin verantwortlich, so wird es gemacht', dann scheitert man."

Er gehe davon aus, dass er eine vernünftige Menge an Überzeugungskraft auf die meisten Menschen im Unternehmen habe, da diese - so hoffte er - prinzipiell respektieren, dass er gerade heraus sei. "Ich sage ihnen, was ich denke. Hinter verschlossenen Türen bin ich ziemlich brutal offen, aber nicht in der Öffentlichkeit - egal, ob es jetzt ein Mitarbeiter in der Boxengasse, ein Ingenieur, Leiter der Firma oder Rennfahrer ist. Wenn dir jemand sagt: 'Möchtest du der vierte Teamchef in der Geschichte McLarens sein?', dann antwortest du: 'Ja, das will ich'... wenn dein Ego zur Stelle ist. Und dann nimmt man in Kauf, was damit einhergeht", lautet seine etwas befremdliche Begründung, warum er die Rolle des Teamchefs von Dennis übernahm.