Bei Red Bull hängt nach dem Doppelsieg in Malaysia der Haussegen schief. "Die Situation geriet außer Kontrolle. Wir befanden uns in einem Rennen. In diesem Stadium hören Fahrer einfach nicht mehr zu", erklärte Helmut Marko in Bezug auf das brutale Überholmanöver von Sebastian Vettel gegen Mark Webber. Der Deutsche hatte sich der Teamorder widersetzt.

"Christian [Horner] hat Sebastian gesagt, dass er auf die Reifen Acht geben und seine Position halten soll. Ich weiß nicht, wie er es gesagt hat, denn plötzlich war Seb hinter Mark", erzählte Marko. "Natürlich müssen wir ein ernstes Wort mit Sebastian reden, der hinten lag. Wobei es eine Situation zuvor gegeben hat, wo er klar der Schnellere von beiden war, weil er auf einer anderen Strategie als Mark war. Wir mussten zu diesem Zeitpunkt auch aufpassen, von Mercedes nicht geschluckt zu werden. Wir fahren da draußen ja nicht allein herum."

Nach der Aktion sieht er allerdings Gesprächsbedarf im Team. "Wir werden uns zusammensetzen müssen, denn das Team muss die Kontrolle über die Fahrer behalten. Bei uns ist es nicht wie bei Mercedes, wo es einen Nummer-1- und einen Nummer-2-Fahrer gibt. Wir behandeln beide Fahrer gleich", stellte Marko klar. Trotz der Diskussionen, die im Team noch anstehen, kann Marko dem Rennen auch etwas Positives abgewinnen: Red Bull ist wieder top. "Es ist noch zu früh, um zu sagen, dass wir wieder die treibende Kraft sind. Aber zumindest sind wir wieder so stark, dass wir vorne mitfahren können", meinte Marko.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Red Bull ist nicht wie Mercedes, die Nr.1- und Nr.2-Fahrer haben. Wie bitte, Herr Marko? Nicht nur Mark Webber würde dieser Aussage widersprechen. Wie wäre es in der Vergangenheit sonst zu solchen Funksprüchen des Australiers - "nicht schlecht für eine Nummer 2" - wie nach seinem Sieg in Silverstone 2010 gekommen? Vermutlich wollte Marko mit seinem Vergleich zu Mercedes einfach die Schlagzeilen vom eigenen Team weglenken.