Für viele Experten im Fahrerlager gilt Nico Hülkenberg nach seinem Sauber-Wechsel als Geheimtipp für die neue Saison. Parallel halten sich die Gerüchte, der Deutsche mache nur ein Jahr Zwischenstation auf dem Weg zu Ferrari. Dort könnte er 2014 Felipe Massa ersetzen. Dass er nun in Hinwil untergekommen ist, wäre vor diesem Hintergrund auch keine Überraschung - immerhin bezieht Sauber seine Motoren von der Scuderia aus Maranello. Hülkenberg selbst will von diesen Spekulationen nichts wissen. Dass er angeblich nur ein Jahr beim Team von Peter Sauber unterschrieben hat, obwohl man ihm einen Zweijahreskontrakt angeboten hätte, wollte er nicht kommentieren.

Die Truppe von Teamchefin Monisha Kaltenborn ist seit jeher dafür bekannt, junge Piloten zu fördern und diese mit entsprechendem Gewinn dann in Richtung der Top-Teams ziehen zu lassen, nachdem sie sich bei Sauber einen Namen gemacht haben. Hülkenberg wollte von alledem jedoch nichts hören. "Ich rede grundsätzlich nicht über Vertragsinhalte und habe noch nicht einmal ein Rennen im Sauber bestritten", verbannte er die Gerüchte ins Reich der Fabeln. In Bezug auf die anhaltenden Ferrari-Spekulationen sagte er dem SID: "Das beschäftigt mich ganz und gar nicht. Natürlich bekomme ich es mit und das ist ja auch eine Form der Anerkennung - aber die ganzen Vermutungen da draußen lassen mich völlig unberührt."

Mit den Lobeshymnen auf seine Person konnte der 26-Jährige ohnehin wenig anfangen. "Da macht man ein gutes Rennen und wird schon in den Himmel gehoben", meinte der Emmericher, der 2009 die GP2-Meisterschaft für sich entscheiden konnte. Für ihn liege der Fokus erst einmal auf der Gegenwart. "Ich habe meine Ziele, die ich verfolgen werde: Nämlich mit Sauber um gute Resultate kämpfen und irgendwann einmal Weltmeister werden. Davon sind alle Fahrer besessen. Aber wann das sein wird, kann ich nicht sagen." Immerhin: Sein Rezept konnte der Deutsche aber schon einmal verraten. Man müsse Egomane sein. "Rennfahrer sind vom Charakter her Egoisten - und das müssen sie auch sein. Im Auto sind wir Einzelkämpfer, da geht es Mann gegen Mann auf der Strecke."