Monisha Kaltenborn ist in der Formel 1 eine der vehementesten Verfechterinnen der Kostenbegrenzung. Als Teamchefin eines Privatrennstalls erfährt sie schließlich täglich die harte wirtschaftliche Realität in der Königsklasse. Daher erklärte sie gegenüber dem Magazin Sponsors, dass die Kostenkontrolle ein Thema sei, das sie als Formel-1-Team aktiv angehen könnten und müssten. "Denn die hohen Kosten sind der Grund, warum es einigen Rennställen wirtschaftlich schlecht geht. Wir müssen auf die globale Wirtschaft reagieren und Verantwortung übernehmen - genau wie andere Sportarten das auch tun", forderte sie.

"Ich halte es für zwingend erforderlich, eine Budgetobergrenze einzuführen. Andernfalls werden weitere Teams aus Kostengründen aussteigen", warnte sie. Nach dem Aus von HRT stand auch Marussia lange auf der Kippe. Das Team kämpft allem Anschein nach an der Grenze der finanziellen Überlebensfähigkeit. Denn nachdem bereits Stammfahrer Timo Glock aus Kostengründen entlassen wurde, musste auch Ersatz Luiz Razia seinen Hut nehmen, als die zweite Rate seiner Sponsorengelder nicht eintraf. Die Rettung brachte dann wohl das Sponsorenpaket, das Ferrari-Nachwuchspilot Jules Bianchi mitbrachte.

"Prinzipiell ist die Formel 1 zwar auf einem richtigen Weg, aber im Moment sind die Maßnahmen wie das Resource Restriction Agreement der Teamvereinigung FOTA, das nur in einzelnen Bereichen Kosten eindämmt, zu punktuell", kritisierte Kaltenborn. In welcher Größenordnung sich eine derartige Kostengrenze bewegen sollte, wollte die Österreicherin mit indischen Wurzeln nicht benennen. "Wichtig ist, das Prinzip Kostenkontrolle konsequent durchzuziehen, um grundlegende Rahmenbedingungen für alle Teams zu schaffen", betonte sie. "Denn eine Kostenlimitierung ermöglicht eine effizientere Arbeitsweise. Und mir geht es hier nicht um Gleichmacherei, denn jeder hat seine eigene Arbeitsweise. Es muss schlichtweg einheitliche Spielregeln geben, die für alle gelten."