In seiner Zeit bei McLaren hat Heikki Kovalainen anscheinend einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Genauso wie sein früherer Angestellter Lewis Hamilton hat sich auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh für eine Fortsetzung der Formel-1-Karriere des Finnen ausgesprochen. Kovalainen, von 2010 bis 2012 bei Team Lotus beziehungsweise Caterham, ist nach den Verpflichtungen von Charles Pic und Giedo van der Garde ohne Cockpit. Hamilton bezeichnete es am Rande der Testfahrten in Jerez als "verrückt", wenn Teams auf einer Fahrer von der Klasse seines ehemaligen Teamkollegen verzichteten würden.

Whitmarsh sieht es ähnlich. Der Brite erzählte, dass er versucht hätte, dem 31-Jährigen einen Platz im Fahrerfeld zu sichern. "Ich habe am Dienstag mit Heikki gesprochen, ich habe gedacht, dass ich ihm vielleicht helfen könnte, einen Sitz bei Marussia zu bekommen", sagte Whitmarsh der finnischen Zeitung Turun Sanomat. Die Verhandlungsposition war gar nicht einmal schlecht: Immerhin arbeiten McLaren und Marussia auf technischer Ebene zusammen. Ausgereicht haben die Argumente Whitmarshs offenbar nicht. Einen Tag später bestätigte der englisch-russische Rennstall den Brasilianer Luiz Razia für 2013.

Ob er damit auf die Cockpitvergabe bei Marussia abzielt, ließ Whitmarsh offen, generell ist ihm die Entwicklung hin zu Bezahlfahrern ein Dorn im Auge. "Ich finde es traurig, dass es so viele Paydriver in der Formel 1 gibt", meinte der 54-Jährige. "Ihre Anzahl ist zuletzt nach oben gegangen." Seiner Meinung nach wäre es besser, wenn die Fahrer nicht wegen ihrer finanziellen Mitgift in ein Formel-1-Auto gehievt würden. "Für die, die es sich leisten können, ist es sicherlich eine aufregende Sache, aber eigentlich würde ich mir wünschen, dass man in der höchsten Klasse des globalen Motorsports keine Paydriver haben muss."