Die Tinte war quasi noch frisch unter dem Vertrag, da saß Luiz Razia schon im Auto. Erst am Mittwochmorgen präsentierte Marussia den Nachfolger von Timo Glock und beendete damit jegliche Cockpitspekulationen. Es galt schon seit einigen Tagen als fix, dass Razia in der Saison 2013 neben Max Chilton in der Formel 1 startet, kurz vor dem Start des zweiten Testtages in Jerez wurde es offiziell vom Team bestätigt. Der Brasilianer sorgte bei seiner F1-Premiere gleich einmal für rote Flaggen, als sein Auto wegen unbekannter Motorenprobleme auf der Strecke stehen blieb.

Razias Bilanz nach seinem ersten Tag im Marussia: 31 Runden auf dem Circuito de Jerez und die langsamste Zeit aller Piloten. 1:23.537 Minuten benötigte er für seinen schnellsten Umlauf - rund fünf Sekunden Rückstand auf Romain Grosjeans Bestzeit. Trotz des verhaltenen Auftakts war der Rookie sicher, dass er seinen Platz in der Königsklasse verdient hat. "Ich habe mein Leben lang auf diese Gelegenheit hingearbeitet", sagte er. "Das ist eine tolle Chance, mich zu beweisen und zu zeigen, dass ich hier hin gehöre."

Gleichzeitig war dem ehemaligen GP2-Piloten bewusst, dass er eine gewisse Anlaufzeit benötigen wird. "Zuerst einmal muss ich hart arbeiten, weil ich so spät zum Team kam", räumte er ein. "Ich muss zu allen anderen aufholen und kenne noch nicht alle Strecken. Aber GP2-Piloten finden recht schnell den richtigen Rhythmus." Dass sein erstes F1-Jahr mit Marussia ebenfalls kein Zuckerschlecken wird, war ihm ebenfalls klar: "Ich denke, dass uns ein paar schwierige Zeiten, aber keine Probleme bevorstehen. Wir müssen im Team zusammenfinden, all die Schwierigkeiten bewältigen und am Ende wird etwas Positives dabei herauskommen."