"Der Spielball liegt derzeit bei Chefvermarkter Bernie Ecclestone", hatte Pietro Nuvoloni, der Sprecher der Sanierungsbeauftragten des insolventen Nürburgrings, am Dienstag gemeint. Ecclestone nahm diesen Spielball rasch auf und lieferte noch am gleichen Tag eine Antwort. Er betonte, darauf zu hoffen, noch in dieser Woche einen Deal mit dem Nürburgring abschließen zu können, sollten weitere Gespräche erfolgreich verlaufen. Gegenüber Reuters erklärte der Formel-1-Boss zudem noch, dass es in der kommenden Saison wohl nur 19 statt der geplanten 20 Rennen geben wird.

Der geplante Grand Prix auf dem Nürburgring wäre das neunte Saisonrennen, das am 7. Juli gefahren werden soll und trotz zahlreicher Probleme aufgrund der Insolvenz der Strecke sieht nun alles danach aus, als sei dort alles gesichert. Sollte doch keine Einigung zustande kommen, könnte der Hockenheimring einspringen. Danach sieht es aber nicht aus. "Es sollte der Nürburgring werden und wir versuchen, das umzusetzen. Ich spreche heute noch mit ihnen", erklärte Ecclestone, der betonte, dass es sich die Formel 1 nicht leisten könne, den deutschen GP zu verlieren.

Ziemlich sicher ausfallen dürfte dafür der direkt nach dem Deutschland-Rennen geplante Grand Prix am 21. Juli. Es war vorgesehen, an dem Datum ein weiteres Europa-Rennen auszutragen, die Türkei und Frankreich galten als heißeste Anwärter darauf. Ecclestone hat aber nur wenig Hoffnung, noch einen Veranstaltungsort zu finden.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Während in der Eifel die Erleichterung über die Worte Ecclestones groß sein dürfte, muss sich Österreich endgültig vom Traum von der Rückkehr in den Formel-1-Kalender verabschieden. Um mehr als einen solchen dürfte es sich jedoch ohnehin nie gehandelt haben, da Ecclestone nicht nur einmal betonte, dass die Infrastruktur rund um Spielberg für die Königsklasse nicht ausreichend sei. Dass nun offenbar auch die Türkei nicht zum Zuge kommen wird, war ebenfalls absehbar, denn zu lange dauern die Verhandlungen bereits an. Sollte das geplante Europarennen tatsächlich ausfallen, dürfte sich die Formel 1 über eine Sommerpause von Anfang Juli bis Ende August freuen, die nur vom Ungarn GP unterbrochen wird. Philipp Schajer