Die Formel 1 ist langweilig! Die Fahrer sind brav, politisch korrekt und beliebig austauschbar. Nichts da! Mein Highlight des Jahres sind die Fahrer mit Ecken und Kanten, die auch einmal kein Blatt vor den Mund nehmen. Dazu zählt nicht nur Kimi Räikkönen, den Kerstin in ihrem Blog genauer beleuchtet.

Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde stets von Lauda, Hunt, Berger & Co geschwärmt. Das seien noch echte Kerle gewesen; keine Weicheier und mundtoten Bubis. Ein Blick auf die vergangene Saison zeigt: es gibt sie durchaus noch, die Charakterköpfe in der Formel 1.

David Coulthard zeigte sich bei der FIA Gala traditionell, Foto: FIA
David Coulthard zeigte sich bei der FIA Gala traditionell, Foto: FIA

Einer davon ist Fernando Alonso. Ein Schnappschuss mit einem Paintballgewehr oder eine Reihe Samurai-Weisheiten gefällig? Kein Problem. Sebastian Vettel fluchte über einen "Gurkenzüchter" in seinem Weg und auch Lewis Hamilton entwickelt sich immer mehr zu einer eigenen Marke. Klar, manchmal schießt er mit seinen Twitter-Nachrichten übers Ziel hinaus, aber für Gesprächsstoff sorgt er damit allemal. Und es gab sogar noch mehr; ein F1-Fahrerlagerinsider flüsterte Motorsport-Magazin.com: "Die Twitter-Aktion war noch harmlos! Es gab noch viel mehr unbekannte Feuerwehreinsätze..."

Eben noch vermisst, werden die Charakterköpfe postwendend für ihr Verhalten kritisiert. So ist das schwere Los in der modernen Formel 1. Plötzlich ist die Ausdrucksweise auf dem Podium nicht fernsehtauglich oder Räikkönens Anzug bei der FIA-Gala nicht fein genug. Was spricht gegen ein schwarzes Hemd oder das Fehlen einer Fliege? David Coulthard moderierte die gleiche Veranstaltung im Schottenrock. Ich sage weiter so: Lasst die Fahrer ihre Charaktere ausleben, davon lebt auch die Formel 1.