Zu Beginn der Saison 2012 wurde von vielen im Paddock die geringe Haltbarkeit der Pirelli-Pneus bemängelt. Paul di Resta hob nun jedoch die positive Seite dieser teils kalkulierten Unvorhersehbarkeit hervor. Denn schnell abbauende Reifen bringen eine größere Bandbreite an Strategien mit sich. In den vergangenen Rennen war eine Einstopp-Strategie die am häufigsten gewählte, da Pirelli mit einer konservativen, sprich härteren Reifenwahl an die Grands Prix heranging.

Di Resta glaubte, dass dies der Formel 1 nicht gerade zuträglich ist. "Diese Einstopp-Strategie-Rennen zeigen derzeit nicht das wahre Bild", erklärte der Force-India-Pilot. Man müsse in gewissen Bereichen keine Kompromisse in Bezug auf das Setup eingehen. "Das ist der Punkt, an dem etwas weniger Spannung herauskam."

Er betrachte den Grand Prix von Abu Dhabi beispielsweise als ein gutes Rennen, aber nur, weil das Safety Car als Faktor in der Gleichung auftauchte. "Vor alledem waren die Rennen von starkem Abbau und verschiedenen Strategien geprägt", blickte er wehmütig zurück. Auch wenn der US GP am vergangenen Wochenende trotz konservativer Reifenwahl zahlreiche Überholmanöver und damit Spannung bot, ist di Resta nicht zufrieden. "Wie viel besser wäre es gewesen mit mehr Boxenstopps?", fragte er. "Man will Autos am Limit, Autos, die im Rennen anders funktionieren müssen als im Qualifying, dann soll sich alles vor den Augen der Öffentlichkeit entwickeln und sie soll es genießen können."