Pedro de la Rosa nimmt kein Blatt vor den Mund - schönreden will er nichts. Der Spanier weiß, dass andere Teams bessere Simulationsmöglichkeiten zur Verfügung haben als sein finanziell schwächer aufgestelltes HRT-Team. Dass einem ein neuer Kurs daher mehr Probleme bereiten könnte als den Top-Teams, die virtuell bereits gefühlte 20 Renndistanzen abgespult haben, darf daher nicht überraschen. "Die Wahrheit ist, dass wir nicht viel über diesen Kurs wissen", so De la Rosa im Vorfeld der wahrhaften Reise ins Blaue. "Alles was wir wissen, wissen wir aus dem Internet."

Klar sei aber: "Die Höhenunterschiede in Austin sind extrem - auch in ihrer Anzahl. Das sticht wirklich sofort ins Auge." Daher werde es besonders wichtig, das Auto schnell und gut abgestimmt zu bekommen. "Darum werden wir uns am Freitag verstärkt kümmern", erklärte der Spanier, dem noch etwas anderes aufgefallen war: "Die Reifenwahl seitens Pirelli scheint mit der mittleren und der harten Mischung zumindest auf dem Papier eine relativ harte." Für voreilige Rückschlüsse auf die Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Performance sei es aber noch zu früh. "Ohne Wissen um das Griplevel des Asphalts ist das schwierig", sagte der Routinier.

Karthikeyan kommt mit tollen Erinnerungen

Teamkollege Narain Karthikeyan sieht die ganze Angelegenheit schon etwas positiver. "Der Circuit of The Americas hat eine vielversprechende Streckenführung und beinhaltet viele Teile anderer Kurse rund um den Globus. Besonders freue ich mich auf die Bergaufpassage vor Kurve eins", meinte der Inder. Wie auch bei seinem Heimrennen in Neu Delhi vor wenigen Wochen, würden die Höhenunterschiede die Charakteristik der Strecke definieren. "Es wird eine Herausforderung und als Fahrer will man deshalb bereits am Freitag so viele Runden wie möglich zurücklegen. Dann lernen wir das Layout besser kennen und können die Basisabstimmung für das restliche Wochenende definieren."

Allgemein freute sich Karthikeyan auf die Rückkehr in die USA, die auch für ihn persönlich eine darstellt, fuhr er vor zwei Jahren doch noch in der NASCAR. "Ich habe das Rennfahren hier immer genossen", erinnerte sich der HRT-Fahrer, der auch an sein bisher bestes F1-Ergebnis zurückdenken wollte, den vierten Platz im kontroversen Indianapolis-Rennen 2005. "Auch der Andrang der Fans ist hier immer groß. Es wäre also toll, wenn sich die F1 auf einer markttechnisch so wichtigen Bühne erfolgreich präsentieren kann. Beim Blick auf diese Anlage und die aufregende Strecke, bin ich mir aber sicher, dass uns das gelingen wird", so Karthikeyan.