Nico Hülkenberg hat am Donnerstag in Abu Dhabi betont, dass er sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hat, dass er im kommenden Jahr von Force India zu Sauber wechselt. Die vergangenen beiden Jahre war der Deutsche beim indischen Rennstall beschäftigt, 2011 zunächst als Ersatzfahrer, in dieser Saison durfte er wieder als Einsatzfahrer ins Cockpit steigen. Trotz einiger guter Ergebnisse konnte Hülkenberg aber nie auf das Podest klettern, während die Sauber-Piloten dieses Jahr bereits vier Podestplätze feiern konnten. Auf der anderen Seite konnte Force India seit der Sommerpause aber 47 Punkte sammeln, während die Truppe aus der Schweiz lediglich 36 Zähler eroberte.

Aus diesen Gründen war es eben nicht ganz so einfach für Hülkenberg, sich für nächstes Jahr festzulegen. "Zunächst einmal war es keine einfache Entscheidung", meinte er. "Ich denke, Sauber hat sich die vergangenen Jahre gut entwickelt, vor allem in diesem Jahr. Sie waren dieses Jahr sehr stark, haben Podeste geholt, einen Sieg nur sehr knapp verpasst und das war der Grund. Ich hätte diese Entscheidung nicht getroffen, wenn ich dachte, sie sei nicht richtig. Sauber hat dieses Jahr ein gutes Auto und hoffentlich haben sie nächstes Jahr auch ein gutes Auto, mit dem wir um gute Positionen kämpfen können." Angesichts eines potentiell jungen Teamkollegen wie möglicherweise Esteban Gutierrez wollte er sich aber nicht als Teamleader sehen. "Egal wer der Teamkollege wird, ich würde nicht sagen, dass ich der Teamleader bin. Das ist wie bei den meisten Teams, die Fahrer werden gleich behandelt."

Noch drei Rennen gegen Sauber

Spannend ist Hülkenbergs aktuelle Position als Noch-Force-India-aber-doch-bald-Sauber-Pilot angesichts der Situation in der Konstrukteurs-WM. Das indische Team hat durchaus noch Hoffnungen, die 23 Punkte Rückstand auf Sauber aufholen zu können und für Hülkenberg steht fest, er wird für seinen aktuellen Arbeitgeber alles tun, um den zukünftigen zu besiegen. "Das ist nicht anders als vorher. Ich stehe voll hinter Force India, wir haben noch drei Rennen. Ich freue mich auf die neue Herausforderung, aber ich freue mich ebenfalls darauf, die letzten Rennen hier zu machen. Ich bin voll motiviert und werde alles geben." Vor allem will er aber Force India auch für das gezeigte Vertrauen etwas zurückgeben, nachdem das Team ihm die Chance gab, wieder ein Stammfahrer in der Formel 1 zu sein.

Bestreiten musste Hülkenberg, dass er durch die Verbindung zu Sauber nun auch engeren Kontakt mit Ferrari hergestellt hat, da der schweizerische Rennstall ja Motorenkunde beim italienischen Hersteller ist. Er gab aber zu, dass er dieses Jahr Gespräche mit Ferrari geführt hatte, um möglicherweise Felipe Massa zu ersetzen. "Es gab Gespräche und es gab Kontakt", erklärte Hülkenberg. Viel mehr sei aber auch nicht gewesen, betonte er.