Neben der Freude über den Sieg von Sebastian Vettel regierte bei Red Bull Racing nach dem Rennen von Suzuka auch der Frust, da Mark Webber gleich nach dem Start von Romain Grosjean umgedreht wurde und alle Chancen auf einen Spitzenplatz verlor. Der Australier selbst und auch Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko waren der Meinung, dass die darauf folgende zehn Sekunden lange Stop-and-Go-Strafe aufgrund der Vorgeschichte des Lotus-Piloten viel zu mild war.

"Er hat in Kurve zwei das ganze Wochenende kaputt gemacht. Wenn du da so reingehst, geht dir die gesamte Vorbereitung mit einem Mal flöten. Das ist jetzt schon öfter passiert. Er muss genau in den Spiegel schauen, denn außer ihm kann keiner etwas dagegen machen. Er muss das mit sich ausmachen", meinte ein sichtlich verärgerte Webber, der nach dem Zwischenfall von ganz hinten noch auf Rang neun gefahren war.

Eine Sperre muss her

Der Red-Bull-Pilot war der Ansicht, dass über die verhängte Strafe noch gesprochen werden sollte. "Es ist schon oft passiert, dass er in den ersten 15 Sekunden kollidiert ist. Das geht auf diesem Level nicht." Ähnlich sah es Marko, der ziemlich entrüstet war. "Die Strafe ist in keiner Weise angemessen, vor allem nach Grosjeans Vorgeschichte. Es müsste eine Sperre von zwei, drei Rennen kommen", betonte der Grazer.

Das Team sei fassungslos gewesen, als der Unfall passierte, fuhr er fort. Für Webber ging die Geschichte insofern unglücklich aus, weil er dadurch viel Zeit verlor - andererseits blieb er im Rennen. "Mark brauchte lange, bis er wieder in Fahrt kam. Wir mussten einen Sicherheitscheck machen, also kam er erst 15 bis 20 Sekunden hinter dem Feld wieder heraus", sagte Marko. Er monierte, dass Grosjean diese Fehler nicht erst in der Formel 1 unterlaufen, auch in den Nachwuchs-Klassen habe es ähnliche Zwischenfälle gegeben. "Da muss etwas passieren."

Aus dem Nichts

Dass Webber sich mit seinem nicht unbedingt idealen Start in die Position brachte, die zum Ausfall führte, wollte Marko nicht so sehen. Der Österreicher hatte den Start des Australiers eigentlich gar nicht so schlecht gefunden, da er auf der schlechteren Seite losfuhr. "Mark ist nicht der beste Starter, er war auf der schlechteren Linie und so schlecht war der Start nicht. Er war dann normal in der Kurve und Grosjean kam aus dem Nichts heraus viel zu schnell an. Er hat die Situation völlig falsch eingeschätzt."