Im vergangenen Jahr bekam Sauber ab Mitte der Saison arge Probleme. Während die Konkurrenz munter am angeblasenen Diffusor arbeitete, verzichteten die Schweizer auf die Aero-Entwicklung - und gerieten ins Hintertreffen. Ein Nachteil, der sich in dieser Saison offenbar als Vorteil entpuppt. "Im vergangenen Jahr sah es bis zur Saisonmitte ziemlich gut aus für uns", sagte Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn. "Aber die Teams, die den angeblasenen Diffusor hatten, segelten einfach so an uns vorbei. In diesem Jahr ist es fast schon Glück im Unglück: Ohne diese Vorkenntnisse konnten wir uns auf etwas anderes fokussieren."

Kaltenborn glaubt, dass das Verbot des angeblasenen Diffusors die Hierarchie in der Formel 1 näher zusammen gerückt hat - ein Vorteil für die kleineren Teams, die in dieser teilweise unberechenbaren Saison so manchen Achtungserfolg erzielen konnten. Sergio Perez schaffte es in Kanada auf Platz drei und wurde zuletzt in Monza sogar Zweiter. "Im vergangenen Jahr gab es oben immer einen Block an Teams, die alles dominiert haben", so Kaltenborn. "Der Rest hat im besten Fall um die Plätze vier bis sieben gekämpft - dieses Jahr sieht es doch ganz anders aus. Das liegt primär am Reglement."

In den vergangenen Jahren konnten die meisten kleineren Teams zur Mitte der Saison hin bei der Entwicklung neuer Teile kaum Schritt halten - in diesem Jahr sind die Möglichkeiten jedoch extrem limitiert. "Wenn ein Vorteil weg ist, dann hat man eine Basis, auf der man aufbauen kann", sagt Kaltenborn im Hinblick auf den verbotenen Diffusor. "Bei uns hat man zwar auch gesagt, dass wir zur Mitte der Saison einbrechen - stattdessen brechen wir auf."