Bruno Senna scheint in der Formel 1 so langsam in Fahrt zu kommen. In den letzten Rennen landete er beständig vor Teamkollege Pastor Maldonado. Während der Venezolaner seit seinem Überraschungssieg in Barcelona keinen einzigen WM-Punkt mehr geholt hat, hat Senna es in den sechs seitdem gefahrenen Rennen immerhin viermal unter die Top-10 geschafft und in diesem Zeitraum zehn Zähler eingefahren. Zuletzt in Ungarn startete er nach einem starken Wochenende mit einem guten siebten Platz in die Sommerpause. Erstmals schaffte es der 28-Jährige 2012 dort auch ins Q3 - für ihn der Schlüssel zu weiteren Verbesserungen.

"Ich denke, in den Rennen schlage ich mich diese Saison schon ganz gut", meinte der Brasilianer. "Aber wie ich bereits schon oftmals gesagt habe: Der Schlüssel, damit ich auch nächstes Jahr und am besten sogar die nächsten Jahre hier im Team bleiben kann, wird es sein, das Qualifying auf die Reihe zu bekommen." Denn parallel zu seiner ansteigenden Formkurve im Renntrimm, steht für Senna im Qualifyingduell mit seinem Stallkollegen derzeit noch der wenig befriedigende Stand von 2:9 zu Buche. Diesen Umstand möchte er schnellstmöglich ändern und baut dafür auch auf den Rückenwind, den er aus Budapest nun habe mitnehmen können.

Eine Chance zu wachsen

"Wenn ich jetzt mit einem schlechten Resultat aus dem Wochenende gegangen wäre, behält man davon natürlich schon etwas im Hinterkopf, wenn man sich in die Sommerpause verabschiedet." Nun sei dies aber glücklicherweise nicht der Fall, weshalb er den August frohen Mutes und mit viel Training zubringen werde. Dass die zweite Saisonhälfte für ihn eine entscheidende werden könnte, dessen war er sich bewusst. "Jeder braucht eine Chance zu wachsen... und das hier ist meine", verriet Senna, für den die diesjährige Bewährungsprobe mit Williams nach seine Engagements bei den schwächelnden Teams HRT und Lotus-Renault, für die er 2011 erst am Saisonende einsprang, die erste richtige Nagelprobe in der F1 ist.

Auf Grund der Tatsache, dass der Brasilianer nichts desto trotz bereits sein drittes Jahr in der Königsklasse verbringt, die ganz großen Erfolge bislang aber ausbleieben, waren zuletzt immer wieder Gerüchte aufgekommen, wonach Williams Senna bald ersetzten könnte. Teammanager Toto Wolff erklärte jedoch erst kürzlich, dass es unter normalen Umständen definitiv keinen Fahrerwechsel noch während dieser Saison geben werde. Die Spekulationen um Valtteri Bottas, der beim traditionsrennstall aus Grove derzeit als Test- und Freitagsfahrer fungiert, beruhigte der Österreicher - und auch Senna fügte mit Blick auf die Zukunft hinzu: "Ich muss mir um nichts Sorgen machen."