Im Qualifying von Silverstone fuhren die beiden Williams-Piloten Pastor Maldonado und Bruno Senna die Positionen sieben respektive 15 heraus. Ein Ergebnis, das Chefingenieur Mark Gillan nicht zufriedenstellt. "Letztes Jahr hätten wir uns über Platz sieben im Qualifying gefreut, dieses Jahr wollen wir beide Autos ins Q3 bringen, was wir heute nicht geschafft haben - das ist enttäuschend", erklärte Gillan.

"Ich bin auch enttäuscht, weil ich das Gefühl hatte, dass beide Fahrer viel mehr hätten zeigen können", ergänzte er. "Positiv ist, dass wir eine gute Pace an den Tag legen und wissen, dass wir auch im Rennen konkurrenzfähig sein können. Wenn wir letztes Jahr von Position sieben gestartet wären, hätten wir im Rennen zu kämpfen gehabt, aber dieses Jahr wissen wir, dass wir recht hart pushen können."

Senna brach wegen gelber Flaggen ab

Einer der Gründe, warum Bruno Senna nicht der Sprung in Q3 gelang, waren die gelben Flaggen am Ende von Q2, ausgelöst durch den Dreher von Timo Glock auf der Start-Ziel-Geraden. "Bruno ist stark vom Gas gegangen, denn er hatte den Eindruck, dass das bei diesen Bedingungen notwendig war. Ohne dieses Verlangsamen wäre er wohl in Q3 gekommen", meinte Gillan. Senna sei bereits in den ersten beiden Sektoren deutlich schneller gewesen als in seiner bis dahin schnellsten Runde.

Was ansonsten im Qualifying von Silverstone schief gelaufen sein könnte, sodass nicht mehr als Platz sieben heraussprang, wusste der Williams-Chefingenieur nicht zu erklären. "Es ist immer eine Kombination verschiedener Dinge. Manchmal ist es einfacher zu erkennen, wo die Probleme lagen, manchmal nicht. Nach manchen Qualifyingsessions kann man sehen, was man hätte anders machen können. Leider bekommt man nicht die Möglichkeit, etwas anders zu machen", erläuterte er.

Aus Fehlern und Erfolgen lernen

Grundsätzlich weiß das Team jedoch, worauf es ankommt. "Wir wissen, was falsch gelaufen ist, wir wissen aber auch, was sehr gut läuft. Es geht darum, aus Fehlern zu lernen, aber auch, wenn man einen guten Job gemacht hat, damit man das wiederholen kann. Es geht darum, strategische Entscheidungen im richtigen Moment zu treffen. Manchmal funktioniert die gesamte Teamstrategie gut, und wir haben ein sehr gutes Wochenende, wie in Barcelona, und manchmal klappt es eben nicht", sagte Gillan.

Beim Europa GP in Valencia verlor das Team aufgrund der Kollision und anschließenden Bestrafung Maldonados wertvolle Punkte. "Bei dem Fortschritt den wir gemacht haben, geht es darum, das meiste aus den Gelegenheiten zu machen, die sich uns bieten. Aus der Hinsicht ist es frustrierend", gestand Gillan. "Als Team haben wir klare Ziele, nämlich mit beiden Autos in die Punkte zu kommen. Alles, was darüber hinausgeht, ist ein Bonus. Wenn wir nicht beide Autos in Q3 und in den Punkten haben, sind wir nicht glücklich."

Die Pace sei auf jeden Fall vorhanden, man habe sie in einigen Rennen aus verschiedenen Gründen nicht in ausreichend Punkte ummünzen können. Davon lässt sich das Team jedoch nicht entmutigen - im Gegenteil. "Wir haben ein gutes Selbstvertrauen. Wir werden weiter pushen und uns weiter verbessern, und am Ende der Saison werden wir unsere Ziele erreicht haben."